Oder nicht, oder doch?
Viele Monate schon schreibe ich „dass es mal ruhiger werden könnte“. Im September gab es urlaubsbedingt eine lang ersehnte Auszeit. Ansonsten war der Oktober trotz des neuen Projekts eher ein zurück zum vorherigen, frommen Wunsch nach mehr Ruhe. Ich muss noch die Regeln des neuen Arbeitsumfelds kennenlernen und mich darin orientieren. Der Ton ist anders, die Tools sind größtenteils gleich, die Aufgaben natürlich komplett anders. Den gegenseitigen Umgang zu entschlüsseln und zu verstehen, erscheint mir die größte Aufgabe. Und irgendwie zu verstehen wie man darin gut mit sich selber umgeht. Der Oktober war stressiger als mir lieb ist. Zu dem neuen Umfeld kommen Aufgaben in unserem Diversity-Team. Wir sind an eine Universtät gegangen und haben dort einen kleinen Programmier-Crashkurs für interessierte Schüler*innen gegeben. Die Kids sind zwischen 17 und 19 Jahren und es ist nicht viel anders als vor einem Jahrzehnt als ich gerade angefangen hatte zu studieren. Es waren ca. 6-7 Jungs und ein Mädchen im Kurs, die Programmierkenntnisse hatten. Das zahlenmäßige Verhältnis ist offenbar noch gleich. Die meisten der Jungs haben zu verstehen gegeben, dass sie die vermittelten Basisinformationen nicht so interessant finden und haben über die Fragen der Gleichaltrigen die Augen gerollt – natürlich nicht alle der Jungs. Zehn Jahre, das Verhältnis Mädchen/Jungs, es scheint sich so wenig getan zu haben. Aber wie soll man auch von einem Kurs her urteilen? Der wollte natürlich auch vorbereitet werden. Hinzu kamen die ersten Situationen in denen ich nun mit Personalverantwortung ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl beweisen musste. Eigentlich bräuchte ich Urlaub.
Daraus habe ich einiges gelernt wie ich mit mir selber haushalten muss, aber wohl noch nicht ausgelernt. Umso mehr habe ich versucht aus der Freizeit zu schöpfen. So waren wir u.a. in Goslar wandern, genauer gesagt den Liebesbankweg beim Goslaer Stadtteil Hahnenklee-Bockswiese. Der ist ja mal so richtig aufwändig beworben und gut ausgeschildert. Aber der Anfang des Wegs lässt romantische Atmosphäre eher vermissen. Da kreuzt eine BMX-Strecke mit Parcours mehrmals den Weg, die auch reichlich genutzt wird und überall stehen unübersehbar große Schilder im Stile von „ACHTUNG RÄDER KREUZEN DEN WEG“. Sehr seltsam. Aber der zweite Abschnitt mit der Seenlandschaft ist wirklich sehr schön. Außerdem haben wir einen kurzen Berlinausflug genutzt um die Gärten der Welt zu besuchen. Das ist vielleicht nicht die erste Sehenswürdigkeit an die man denkt, wenn jemand „Berlin“ sagt ^^‘. Aber ich kenne die aus meiner Kindheit und hatte große Lust die Gärten dort wieder zu besuchen und es war sehr schön.
Weltgeschehen
Im Oktober dann wurde die alte Regierung entlassen, bleibt aber „geschäftsführend“ bis die neue gebildet wurde. Ampel-Koalition ick hör Dir trapsen. Ich bin gespannt was draus wird, stelle aber schon mal mit Freude fest, dass alles gefühlt undramatischer abläuft als bei der Bildung der letzten „Großen Koalition“. Und vielleicht … auch nicht … so lange dauert!!?? Schockierend sind die Bilder des Vulkanausbruchs auf Palma. Die Gewalt der Natur ist einerseits faszinierend anzuschauen und absolut verheerend in ihren Auswirkungen für die Menschen vor Ort. Und es ist noch kein Ende in Sicht. Irgendwann war Facebook weg (und alles was Facebook gehört wie Whatsapp und Insta) – das ist die Berichterstattung aus IT-Sicht wert. Ansonsten könnte es mir egaler nicht sein. Aber: viele haben dort eben ihr Support-Network und: die Twitter-Reaktionen waren sehr lustig. Ich bin halt immer mehr #TeamTwitter … was soll ich sagen. Alec Baldwin hat am Set von „Rust“ eine Kamerafrau getötet und den Regisseur verletzt. Was hat jetzt ein Film mit Weltgeschehen zutun!? Ich finde schon die Debatte um Schusswaffen(requisiten) am Set und Sicherheit erwähnenswert. Was macht eine Schusswaffe überhaupt an einem Set?
Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht
Aaaaach ja, der Oktober. 🙂 Der stand natürlich auch wieder dieses Jahr im Zeichen Halloweens und des gepflegten Grusels. Ich habe fast ausschließlich Horrorctober-Filme geschaut. Allerdings auch die Denis Villeneuve Filmografie durchgesuchtet, für – na was wohl!? 😉 Ihr habt es sicherlich schon erraten, was für eine Werkschau Anfang November erscheinen wird. 🙂 Rund die Hälfte der Filme habe ich dafür ein zweites Mal gesehen, andere waren eine Erstsichtung. Erstaunlich, was der Mensch in 20 Jahren für eine Werkliste vollbracht hat. Leider habe ich es nur ein Mal ins Kino geschafft – zu James Bond 007: No Time To Die, der mich als Actionfilm gut unterhalten hat, aber den ich für keinen guten James-Bond-Film halte. Warum kann man ja an anderer Stelle nachlesen … . Nur ein Mal Kino, dabei hätte ich so gern soviele Filme gesehen und habe sie alle verpasst: Die Schachnovelle, The Sunlit Night, Titane! Ach Mensch … . Einen Horrorctober-Film habe ich noch offen, den hebe ich mir für heute abend auf. Das Fazit gibt es dann in den ersten November-Tagen.
Einige der Serien, die ich im Oktober geschaut habe, waren auch mal absichtlich, mal unabsichtlich, mal mehr, mal weniger Stoff für Halloween. Midnight Mass fand ich unkonventionell und sehr gut. Ausnahmsweise habe ich mich mal vom Hype anstecken lassen und Squid Game geschaut – und kann dieses Mal den Hype sehr gut nachvollziehen. Außerdem ging es im Supernatural-Rewatch weiter mit Season 7. Angefangen zu schauen habe ich Brand New Cherry Flavor und Star Trek: The Next Generation S4. Hat nichts mit Halloween zutun, aber auch zu Ende gesehen: den Anime Banana Fish. Kam mir irgendwie quälend lang vor, aber weiterschauen wollte ich auch. Ich muss noch darüber nachdenken wie ich den fand. Als eskapistischen Ausgleich zum Stress des Oktobers habe ich mich wieder öfter vor die PlayStation gesetzt und Assassin’s Creed Origins gespielt. Was für eine Grafik! Wahnsinn.
Unter dem vermehrten Zocken litt das Lesen ein wenig. Denn auch wenn der Stapel nach viel aussieht, ist es das gar nicht so sehr. Ich habe vorrangig Manga gelesen. Genauer Blue Period Bd. 1 (um einen Schüler, der entdeckt, dass er gerne malt und zeichnet, obwohl er sich früher über Kuntsunterricht eher lustig gemacht hat und nun versucht „alles“ nachzuholen, damit er es eventuell auf eine Kunsthochschule schafft), Blue Giant Bd. 1 (das Prequel zum Saxophon-Manga Blue Giant Supreme, das ich leider nicht viel besser fand), die Büro-Romanze On or Off Bd. 1 und den Oneshot Heimkehren und neu anfangen. Gästebuch Gespenstergeschichten von Leanne Shapton erfordert einiges an Interpretationsvermögen, hatte aber schaurige Momente. Ist eben kein in-your-face-horror, sondern mehr ein Scrapbok oder Fotoband mit Text, den man deuten können muss. Ich habe nicht alles kapiert. Aktuell lese ich noch Der Unsichtbare und bin noch nicht durch. Ich finde es leider nicht so spannend wie ich gehofft habe. Und dann, ja dann war da noch The Offing. Eins der besten Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe. Das viele Lob aus der Buchblogger-Bubble kommt nicht von ungefähr. Ich habe schon lange bei keinem Buch mehr geweint. Fördert auch sehr die Wanderlust. Besprechung kommt.
Und sonst so?
Hier im Blog gab es ca. jede Woche Horrorctober-Besprechungen. 😈 Meine Begeisterung ist ungebrochen, aber in der Blogosphäre haben scheinbar weniger der üblichen Verdächtigen teilgenommen. Zumindest war das mein Eindruck. Schade – ich hoffe die Tradition schläft nicht ein. Aber einige haben ja mitgemacht oder diskutieren unter den Beiträgen mit. 🙂 Nach einer Weile habe ich auch endlich mal wieder einen lange geplanten Beitrag in Literarische Fundstücke geschrieben: Famous Last Words (I) ist vielleicht ein bisschen düster geraten, hat aber Spaß gemacht. In meinem Zweitblog habe ich geteilt, was ich so im Zuge des Inktobers fabriziert habe. Leider habe ich es dann ab der Mitte des Oktobers nicht mehr durchgezogen, weil wenig Zeit und weil es sich dann nach Stress angefühlt hat. Das ist ja nicht Sinn der Sache.
Wie war euer Oktober? 🙂 Feiert ihr Halloween mit dem einen oder anderen Gruselfilm? Oder lasst ihr das aus? Darf’s auch Horrorliteratur sein? Was funktioniert für euch am besten um Stress zu managen? Oder zu entkommen!?
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