Frieden und Ostern und Frühling und Freiheit, bitte!
Nicht alle Wünsche wurden erhört. Bedingt durch die Feiertage und einen kurzen Urlaub war der April deutlich entschleunigter als die Monate davor. Ich war für ein paar Tage in der Heimat, wir haben mit gutem Essen Ostern gefeiert und angegrillt. Außerdem waren wir im Barockgarten Zabeltitz spazieren. Wenn da die grünen, satten Wiesen voll Buschwindröschen stehen, ist das schon sehr hübsch, kritische Geister mögen sagen kitschig 😀 Dass auch Allergiezeit ist, lasse ich mal unkommentiert. u.u Im Urlaub ist mir mal wieder bewusst geworden, was für eine Rarität es ist mal alleine(!) zu einer Zeit wo die meisten (auch ich) arbeiten(!!) und es draußen noch hell ist(!!!) ins Kino zu gehen. XD Witziges Gefühl. Oder zu einer Zeit mit Buch im Café zu sitzen, zu der man normalerweise in einem Meeting sitzen müsste, hätte man nicht frei. Komisch wie „wenig“ das ist, aber wie „frei“ sich das anfühlen kann. All diese Kleinigkeiten hat es auch dringend gebraucht angesichts der Sorgen über den Krieg in der Ukraine, die Sicherheit Nahestehender usw. Denn die reißt nicht ab und dass wir nun schon über zwei Monate in diesem Zustand ausharren, zehrt an der Substanz unserer kleinen Familie hier. Vielleicht gab es auch gerade deswegen und aus einem bitteren Fernweh bei uns zu Ostern vorrangig ukrainisches Essen, beispielsweise Golubzi (Kohlrouladen) und Paska (Osterkuchen).
Weltgeschehen
Zu plötzlich, deutlich zu schlecht kommuniziert und daher sehr dünn begründet – das war mein Eindruck zu den Aussagen Lauterbachs und Aufhebung vieler Corona-Maßnahmen. Klar fühlt sich das, dort wo es geht, sehr frei und angenehm an. Aber man hätte das auch stufenweise runterfahren können, um das Sicherheitsgefühl zu erhalten. Daher bin ich dankbar, dass wir das an meinem Arbeitsplatz noch deutlich vorsichtiger handhaben. Wenn im Kino nun vor mir die Reihe nicht mehr frei bleibt und einem wieder links und rechts alle auf die Pelle rücken dürfen, muss ich halt rein subjektiv sagen: ein bisschen Abstand fand ich gut. Ein bisschen Abstand heißt nicht, dass eine Gesellschaft sich nicht mehr zwischenmenschlich nah sein darf. Schlechte Kommunikation ist auch bei der Haltung Deutschland zum Ukrainekrieg ein anhaltendes Schmerzthema. Wieso erklärt ein Habeck so gut, ein Scholz so schlecht? Ich finde es unerträglich, dass man zuguckt und nicht handelt in dem Ausmaß wie man eben handeln könnte. Und nein: es geht natürlich nicht darum einen WWIII anzuzetteln, es geht um Hilfe, es geht um die Politik der Vergangenheit und um f&%$ing Öl und Gas. Als irgendwann im Laufe des Monats Bilder und Meldungen aus Butscha (Trigger Warning für Link) bekannt wurden, schrieb ich in mein Tagebuch: „ich schäme mich für unsere Blauäugigkeit in der Vergangenheit“.
Achtung harter Themawechsel. Auch der April: Bundesfamilienministerin Spiegel tritt zurück, nachdem sie damals während der Flutkatastrophe im Ahrtal als Umweltministerin 4 Wochen in den Urlaub verschwand. Ich muss gestehen, dass ich den Sachverhalt nicht so „einfach“ finde wie er oft dargestellt wird. Anlass zu Diskussionen gab es im April auch bezüglich Xavier Naidoos öffentlicher Entschuldigung und der Bekanntgabe von Boris Beckers Strafmaß infolge seiner Verurteilung. In beiden Sachverhalten stellt sich wohl die Frage: wieviel verzeiht man? Und wann verzeiht man? Elon Musk will Twitter kaufen und die Hälfte meiner Timeline redet davon Twitxit zu begehen (Twitter Exit!? Ob sich meine Wortneuschöpfung durchsetzt!? ^^) Rammstein bringt ein neues Album raus. Und wollen wir eins nicht vergessen: es ist draußen leider zu trocken, aber es ist herrliches Wetter, alles blüht und grünt und ist länger hell. Und ich weiß nicht wie es euch geht, aber mich macht das irgendwie leichter.
Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht
Unsere Leserunde zu Krieg und Frieden lebt noch 🙂 Inzwischen habe ich den ersten Band meiner Ausgabe durch und den zweiten angefangen. Im Mai werde ich sicherlich noch damit beschäftigt sein, aber ich habe nicht vor das Buch noch mit in den Juni zu nehmen. Mal schauen ob der Plan klappt. Zwischen Band 1 und 2 habe ich eine kurze Pause eingelegt. Auch um mich vom Thema Krieg darin zu erholen. In der Pause habe ich unser Buchclub-Buch des Monats gelesen: Jasmin Schreibers Der Marianengraben, das mir gut gefallen hat. Außerdem Several People Are Typing, das ich schon hier besprochen habe und das unter der Fassade eine Menge spannende Themen für unser digital age bereit hält. Außerdem höre ich nun auch endlich mit Die Furcht der Weisen 1 die Kingkiller Chronicles weiter. Einige Manga und Webtoons habe ich auch gelesen.
Uff, Serien, ja. Ich habe Serien geschaut. Fertig bin ich inzwischen mit Jimmy Savile – eine britische Horrorshow (True Crime, wenn man so will, aber hätte besser gemacht sein können), The Office Season 2-3 und 4 angefangen (Jim!! Pam!! Überhaupt alles! Dachte nicht, dass ich so am Haken wäre), Vigil (OMG! Was für eine spannende, coole Serie! Ich mag die beiden Protagonistinnen sehr und wünschte ich hätte es geschaft am #LesbianVisibilityDay die Besprechung rauszubringen, hab’s zeitlich nicht geschafft 🙁 ), Killing Eve S4 (ist tatsächlich meine am wenigstens gemochte Staffel der Serie, wegen des zähen Anfangs und ich bin sehr traurig, dass es zu Ende ist) und The Night Beyond the Tri-Cornered Window. Außerdem schaue ich immer noch meine Aufnahme von Clarice – Das Schweigen der Lämmer aus dem Free-TV, aber ich finde die Serie leider recht langweilig. Stattdessen schaue ich offenbar lieber den Anime The Golden Kamuy S1. Wow! So spannend! Das ist ein Abenteueranime, der auf Hokkaidō in der Zeit nach dem Russisch-Japanischen Krieg spielt. Ein Ex-Soldat und ein Ainu-Mädchen versuchen einen legendären Goldschatz zu finden.
„Golden Kamuy (Anime-Trailer)“, via KAZÉ Deutschland (Youtube)
Es liegt wohl an The Batman, dass ich plötzlich eine Robert Pattinson Werkschau machen will. Mache. Schon mittendrin bin. Fangirling. Wie passiert das nur immer wieder. Ich lasse das mal lieber unkommentiert. ^^ Bisher fand ich Good Time sehr cool. Im Kino habe ich außerdem noch die Phantastischen Tierwesen 3 gesehen und fand den „so okay“. Nebenbei schauen wir hier recht viele ukrainische Filme – mehr dazu bald. Einen Cyberpunk-Klassiker gab es mit The 13th Floor auch. Bisschen öde am Anfang, aber einige coole Ideen, die merklich spätere Kinder des Genres beeinflusst haben. Gezockt habe ich kaum im April, fällt mir auf.
„The 13th Floor: Bist du was du denkst? – Trailer, deutsch“, via Psychos Trailershow (Youtube)
Und sonst so?
Im April kam endlich meine lange geplante Ausgabe von Spotlight zu Haruki Murakami heraus. Eigentlich gibt es in Spotlight ja immer drei Medien zu einem Thema. Also dieses Mal Roman von ~, Doku über ~, Sachbuch über Haruki Murakami. Der Artikel wurde aber zu lang und ich wollte nicht noch mehr kürzen. So habe ich kurzerhand die Besprechung zu dem Roman in einen extra Artikel gepackt. Zu lange Artikel habe ich u.a. als Feedback aus meinem neulichen Reflektieren über das Bloggen mitgenommen. Aber entweder war das Thema uninteressant, der Zeitpunkt falsch oder die Artikel immer noch zu lang. Auch gab es ein Zwischenfazit zu unserer Leserunde zu „Krieg und Frieden“ unter #LesenUndFrieden. Darin habe ich versucht darzulegen, warum das Buch bisher nicht ganz so meins ist. Mit Reizthema Diversität in Medien – Marketing oder Offenlegung von Bias? erschien ein weiteres lang geplantes Thema in Kooperation mit Anette. Inzwischen hat auch Herba dazu einen Artikel veröffentlicht. Großartig! 😀 Mich interessiert immer noch sehr eure Meinung dazu.
Im Mai hätte ich dann gern den Frieden in Europa. In der Ukraine. Damit das klar ist. Ich finde Mai ist ein ausgezeichneter Monat für Frieden. Habe ich schon Frieden erwähnt!? Grrrr. Wie war euer April? Was spendet euch Trost? Wie erlebt ihr die Lockerungen bzw Aufhebung der Coronamaßnahmen und wie wirkt sich das bspw. auf eure Jobs und Freizeit aus? Welche Medien haben euch schwer begeistert im April?
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