Rückblick: Oktober 2020

„Und sehe einem hoffentlich entschleunigteren Oktober entgegen!?“

Schrieb ich im September. Jaaa nein. Entschleunigt war da nicht soviel. Aber das waren selbstgemachte Probleme. Zum Teil jedenfalls. Altersvorsorgepläne festzurren, Termine bei der Physiotherapie (Rückenschmerzen) und der Saxophonunterricht ging (wieder) los. Für letzteres bin ich ja doch sehr dankbar und die Fortschritte sind hörbar. Ich bringe es jetzt auf zwei Songs (Alle meine Entchen und Happy Birthday 🙂 ). Der dritte (The Sound of Silence) ist in Arbeit. Der erste Weihnachtssong ausgesucht. Trotz Verzicht auf viele Veranstaltungen (heikel heikel Corona) schien der Oktober aus Rumgerenne zu bestehen. Ein schöner Gegenentwurf dazu war meine erstmalige Teilnahme am Inktober. Ausgerechnet wo dieses Jahr gefühlt die Hälfte meiner Lieblingskünstler den boykottiert aus … Gründen. Seufz. Aber ich habe es durchgezogen und heute mein 31. und letztes Inktober-Bild gezeichnet ge-inkt. 😀 Ich bin stolz! Aber auch ein bisschen fertig. Neben Job und dem normalen Alltag (und dem Blog und dem oben genannten Rumgerenne) war da eigentlich kaum Platz für solche Aktionen. Entsprechend viel ist liegen geblieben. Ich habe echt wenig Blogs gelesen im September und Oktober und finde das selber sehr schade. Aber andererseits … ich habe alleine im Oktober soviel gezeichnet wie wahrscheinlich 2019 und 2020 bisher zusammen!

Als Gegenentwurf zum Rumgerenne habe ich mir ein paar freie Tage gegönnt und habe gesammelte Überstunden abgebummelt. Ich war mit einer lieben Freundin wandern auf dankbarerweise nicht überlaufenen Wegen im Ilsetal. Die jährliche Herbstwandertour ist inzwischen Tradition und war wunderbar um runterzukommen. Was hat aber der Verzicht auf so das eine (Jahrmarkt) oder andere (mehr Kino- oder Gaststättenbesuche, Theater, Konzert etc.) gebracht? Andere haben nicht verzichtet und Magdeburg ist das erste Mal ein tiefroter Fleck auf der Karte der Covid-Risikogebiete Deutschlands geworden. Ich bin sauer. Alle sind sauer. Und dann kam die Nachricht vom Wellenbrecher -Lockdown light. Es tut mir so leid um die Musiker, Konzerte, Theaterstücke. Es hat nicht ganz den Geschmack des #FlattenTheCurve wie im Frühjahr. Das schmeckte nach gemeinsam schaffen wir das. Sind wir gemeinsam? Wir könnten gemeinsamer sein, wenn ich so an Berichte von Coronapartys denke. Aber Fakt ist: ohne Lockdown light geht’s nicht. Und ich hoffe, dass das nochmal was in den Köpfen der Leute bewirkt und wir vielleicht mit einem ruhigeren, aber sichereren Weihnachtsfest belohnt werden. Bis dahin genieße ich den immer mal wieder goldenen, immer mal wieder verregneten Herbst und unser kleiner Haushalt hat im kleinsten Rahmen Halloween gefeiert. Wir für uns. Geht halt auch.

Weltgeschehen

Woah – Oktober! Also zuerst erkrankte der Trump an COVID. Aber natürlich nutzte er das als Wahl-Werbe-Show. Denn oh schreck: nächste Woche ist es schon soweit. Es ist wohl nicht untertrieben zu sagen, dass die Welt auf die USA schaut und sich fragt, ob der allen ernstes nochmal wiedergewählt wird!? Bitte nicht. Das gruselt mehr als Halloween-Slasher und -Schocker. Meanwhile in Magdeburg … dass der Dom schon 500 Jahre in Magdeburger steht wurde mit einem spektakulären Freiluft-Mapping-Event (d.h. einer Lichtshow) gefeiert, die wir nur auf Youtube nachverfolgt haben, aber sie wirklich sehr cool fanden. Umso trauriger ist es, dass Magdeburg nach neunjährigem Bemühen(!) um den Titel als Kulturhauptstadt 2025 jetzt vor ein paar Tagen die Absage erhalten hat. Was soll man sagen außer … Gratulation Chemnitz! Im Oktober feierten wir alle 30 Jahre Wiedervereinigung. Und ich möchte nichts anderes haben als eben diese. Die Frankfurter Buchmesse war digital – und ich habe das meiste verpasst. Die zweite Covid-Welle erreicht die Welt, Europa, Deutschland. Der bundesweite Lockdown im November ist beschlossene Sache. Es ist Reformationstag – am Wochenende, oh noes. Und Halloween! Auf der Verlustliste: Sean Connery. 🙁 Und irgendwie hat zwischen all dem heimlich „plötzlich“ der BER eröffnet. Ich konnte es gar nicht fassen.

Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht

Im Oktober färbe ich gern alles in Halloweenfarben und Grusel. Man sieht das der Lektüre an. Slade House, Mexican Gothic, Das Böse kommt auf leisen Sohlen und Junji Itōs Manga Uzumaki waren ausgezeichnete Halloween-Lektüre. 🙂 Als Zwischenspiel gab es auch mal Paper Girls Band 3, das mich aber nur so mäßig abgeholt hat mal abgesehen von einer schönen romantischen Entwicklung. So langsam muss ich mich ja jetzt doch sputen noch die verbleibenden Bücher der 20 Buchvorsätze für 2020 zu lesen … vier oder so sind noch übrig. Aber ich bin auf alle noch recht gespannt, könnte also noch klappen. 🙂

Ansonsten habe ich mich natürlich vor Allem Horrorfilmen und der Horrorctober-Liste gewidmet. Den Fortschritt konnte man jede Woche mitlesen. Einen Film habe ich mir für heute abend aufgehoben und bin schon gespannt. Es ist eigentlich der von dem ich mir am meisten Grusel erhofft habe: Scary Stories to tell in the dark. Ansonsten waren meine Favoriten bisher Spring und The Autopsy of Jane Doe. Ich habe es sogar ein Mal ins Kino geschafft, was ja so Mitte Oktober (zumindest bei uns) angenehm leer war und wo ich mich eigentlich auch ziemlich sicher gefühlt habe. Schade, dass die Kinos nun wieder schließen müssen … . Der Film wäre nicht meine erste Wahl gewesen, aber ich hatte einfach Lust ins Kino zu gehen: The New Mutants. Naja, muss man nicht gesehen haben, war aber auch andererseits nicht übel. Über die zahlreichen Filmstartverschiebungen bin ich sehr traurig, v.A. über Dune, aber inzwischen ist der Lockdown ja Fakt. Mich würde interessieren ob ihr nochmal in den Lichtspielhäusern wart? Ich hatte noch geplant Der geheime Garten und Hexen hexen (2020) zu schauen, um mir von dem Remake ein Bild zu machen.

Tatsächlich ging außerhalb der Horrorctober-Filme nicht viel und ich habe mehr Serien geschaut. Allen voran The Haunting of Bly Manor, worauf ich mich irrsinnig gefreut habe. Vom Feeling ähnelt es Hill House, vom Thema gar nicht so stark, was sich erst gegen Ende deutlich macht. Hat mir aber auch gut gefallen. Irgendwie lief mir keine Grusel-Serie über den Weg, die ich unbedingt schauen wollte, so war der Serienmonat gar nicht so halloweenig. Aber trotzdem voller Serien, die ich sehr hype. Babylon Berlin Staffel 3! Ich finde die großartig und schaue gerade die letzten Folgen. Außerdem haben wir einen Rewatch von BBCs Sherlock gemacht. Ich finde die Serie immer noch so großartig wie zuvor. Wir reden einfach nicht darüber, dass die dritte und vierte Staffel etwas meh ist. Nicht so ganz anfreunden konnte ich mich mit Bojack Horseman und denke, dass ich die erste Staffel eventuell abbreche. Stattdessen bin ich in Hilda reingeschlittert und finde das ganz süß, hauütsächlich schaue ich es wegen der knuffigen Fabelwesen weiter. Obwohl ich extra irgendwann im Laufe des Jahres ein, zwei Horrorgames im Sale gekauft habe, hatte ich gar nicht wirklich Zeit die zu spielen.

Und sonst so?

Mein Plan ist denke ich aufgegangen – den ganzen Oktober den Blog mit irgendwelchen Mystery- oder Horror-angehauchten Themen zu füllen. 😈 Allen voran natürlich der Horrorctober. Liegts nur an mir oder war dieses Mal auf Twitter und in der Blogosphäre echt wenig los beim Horrorctober!? Es gab die zwei, drei üblichen Verdächtigen (bloß gut! Dachte schon ich bin da allein) und noch ein paar Twitter-User, aber bei Weitem nicht soviele Teilnehmer wie sonst. Da der Noirvember allgemein in der deutschen Filmblogosphäre nicht sehr stark vertreten ist, mache ich mir da auch dieses Jahr nicht übermäßig Hoffnung, rühre hier aber etwas die Werbetrommel: Hygge auf der Couch, Krimi auf der Mattscheibe. Es ist die Jahreszeit! Vielleicht habt ihr Lust mitzumachen? 🙂 Meine Liste poste ich Anfang November. Die Aktion läuft voraussichtlich wieder unter dem Hashtag #noirvember auf Twitter.

Wie war euer Oktober? Was habt ihr gemacht, gesehen, gelesen? Was habe ich in meiner Inktober-Blase großes verpasst? Wie geht es euch mit dem Gedanken an den Lockdown light? In jedem Fall … bleibt gesund!

9 Antworten

  1. Rest in peace, Sean.

  2. Das Bild mit der Schreibmaschine: Gibt es dazu eine Geschichte? 🙂 Ich bin ja offenbar so steinalt, dass mir sofort einfiel, wie ich mit meinem Jugendweihegeld meine erste Schreibmaschine gekauft habe *hach*
    Und ja BER … da ich als Berlinerin bei der Wette, wann er wohl eröffnen wird, „nie“ halte, war ich erst nicht sicher, ob ich lachen oder weinen sollte. Ich sage, wir warten erst einmal ab, da kommt sicher noch was. Ansonsten wäre es ja schön, wenn dieses „Projekt“ dann nicht mehr so dolle auf den Steuerzahler drücken würde.
    Äh, apropo steinalt. Woher kommt das eigentlich immer mit den Themenmonaten? Ich habe inzwischen von einigen gehört, dass sie sich aus bestimmten Social-Media-Kanälen fernhalten, weil die Stimmung da nicht mehr die beste sein soll. Da ich selbst alle Kanäle nur noch sehr sporadisch nutze, kann ich dazu nicht viel sagen. Aber vielleicht lag es daran?
    Ich wünsche Dir einen stressfreieren November! 🙂

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ja, dazu gibt es eine, aber sie ist sehr unspektakulär 😉 Die Schreibmaschine lag einfach irgendwo im Gras als ich mal spazieren war. Das hat mich ja schon geärgert … wer wirft sowas weg!? Oder anders gefragt: wer wirft sowas auf die Art weg??
      Ha cool – vom Jugendweihegeld! Was ich von meinem Konfirmandengeld gekauft habe, werde ich auch nicht so schnell vergessen … war glaube ich zwei-Drittel meines ersten Laptops.

      Für mich kam das mit de BER v.A. total überraschend XD Ich dachte das Eröffnungsdatum wäre sicherlich partout „nächstes Jahr“.

      Also woher das allgemein kommt, weiß ich nicht. Meistens startet die irgendwer der viele Follower hat und dann verbreitet sich das über die sozialen Netze wie ein Lauffeuer. Ich habe nur die Themenmonate aufgeschnappt und behalten, auf die ich besonders viel Lust habe und die meine Interessen treffen. Leider ebben die ja aber offensichtlich bei vielen anderen Teilnehmern mit der Zeit ab.
      Von Stunk habe ich nix mitbekommen bisher. War das zu einem bestimmten Thema/Hashtag/Themenmonat? Meist kommt es ja darauf an, wem man folgt. Wenn man vielen folgt, die das als Medium zum sich auskotzen wählen, dann schlägt das natürlich auf die Stimmung.

      Vielen Dank! Das wünsche ich dir auch 🙂

  3. Avatar von voidpointer
    voidpointer

    Die Ilse entlang wandern müsste ich auch mal wieder. 🙂 Danke für die schönen Bilder!

    Auf die US Wahlen sind sicherlich interessant, aber so oder so wird die Welt eine andere sein als vor 4 Jahren. Was denke ich gleich geblieben ist: Change ist noch immer nötiger denn je. Nicht nur in den USA..
    Mittlerweile glaube ich, dass die meisten Leute lieber Schutzmauern statt Windräder bauen, wenn der Wind des Wandels weht. Vielleicht muss man sich dann auch um Wirbelstürme keine Gedanken mehr machen.

    Wenn man jetzt keinen „Shutdown „macht, dann hätte man auch im März/April keinen machen dürfen. Verständnis werden viele dafür wohl leider erst aufbringen, wenn sie selbst erkrankt sind. Der Umgang mit Corona ist in vielerlei Hinsicht bezeichnend finde ich.

    Das Wichtigste zum Schluss: Gute Besserung Deinem Rücken! 🙂

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Sehr gern 🙂

      Da stimme ich dir zu – die Welt ist v.A. nach 2020 nicht mehr dieselbe.

      Und wegen des Shutdowns: es wundert mich doch stark, dass nicht früher der Mut da war!

      Vielen Dank! 🙂 Es ist schon besser dank Physio.

  4. Ich habe einen Trailer zu dem Hexenfilm gesehen und finde die Darstellung sehr problematisch. Da werden wie so oft körperliche Merkmale mit Bösartigkeit gleichgesetzt. Sensibilisiert für das Thema hat mich Jen Campbell, sie hat auch auf Instagram dazu gepostet: https://www.instagram.com/p/CHGWEkgJMNe/
    Sie hat auch einige Videos zu dem Thema in ihrem Booktube-Kanal.
    Ich muss aber zugeben, ich kenne auch die alte Verfilmung nicht.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Das Remake habe ich leider noch nicht gesehen, das Original habe ich damals mit Kinderaugen geschaut. Also kann ich eher das Original statt Remake bewerten. Damals fand ich es etwas komisch, dass nur Frauen die Bösen sind und dass Hexen böse sein sollen. Gibt es nicht auch gute Hexen? So meine Gedanken damals. Das Ende des Films relativiert einiges und löst zumindest die Frage auf. Mir hat der Film trotzdem viel Spaß gemacht. Vor einem Jahr ca habe ich den nochmal geschaut und fand die Darstellung der Frauen als böse Hexen nicht mehr so stark. Es gibt schließlich auch die mutige Großmutter und andere Figuren. Und ich hatte inzwischen gelernt, dass Roald Dahl gerne Stereotypen nimmt und irgendeinen Twist einbaut.

      Dass nun aber das Remake so stark mit körperlichen Merkmalen, die von der angeblichen „Norm“ abweichen spielt erscheint wirklich sehr krass und für Betroffene wie ein Schlag ins Gesicht. Danke für das Teilen von Jen Campbells Aufruf diese Darstellungen zu hinterfragen – das ist definitiv eine wichtige Aussage. Und sehr traurig, dass der Film in so eine Richtung geht … da fragt man sich, ob die keine Berater haben oder wie die das in dem Film verkaufen. Werde den irgendwann später Mal schauen und bin schon gespannt auf die Erklärung, wenn es denn eine gibt …

      1. So viel ich weiß, liebt Jen Roald Dahls Bücher trotzdem, auch wenn einiges darin problematisch ist (habe z. B. gehört, in „Matilda“ gäbe es Fat Shaming).
        Inzwischen hat das Ganze höhrere Welle geschlagen, Jen hat einen Artikel in einer Zeitung veröffentlicht (hab vergessen, welche) und die NYT hat sie glaube ich interviewt. Auf Instagram gab es „Not a witch“-Posts. Die Produzenten und Anne Hathaway haben sich wohl tatsächlich entschuldigt. Wenn sie was daraus lernen, hat das Ganze ja seinen Zweck 🙂

        1. Noch was: Habe gestern ein Video von Jen gesehen. Das Ganze hat tatsächlich hohe Wellen geschlagen, sie sagt, sie habe die ganze Woche nur telefoniert. Leider hat sie damit auch die Trolle auf sich aufmerksam gemacht und Hass ohne Ende ist auf sie eingeprasselt, sie könne mit ihren Händen ja wohl nicht in Schulen gehen, die Kinder hätten doch Angst vor ihr und noch viel Schlimmeres 🙁 Aufmerksamkeit für das Thema ist sicher gut, hat aber auch Nachteile…
          (Sie will übrigens keinesfalls zum Boykott des Films aufrufen, sondern nur erreichen, dass sich die Filmindustrie in dieser Hinsicht bessert).

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