Sommer, Abschied ohne Abschied, Workload
Da paar Wortguppen beschreiben den Juli ziemlich gut! Einerseits war es ein wunderbarer Sommermonat, vor Allem weil nicht zu heiß. 🙂 Noch ist die Natur hier nicht unter der Hitze verbrannt wie man es aus den vergangenen beiden Jahren kennt. Ich blicke auf einen Juli zurück, wo ich jeden Tag entweder in der Natur spazieren war oder die Sonne auf dem Balkon genossen habe. So langsam haben wir uns getraut und mal bei all den Lockerungen in der Coronakrise wieder etwas mehr unternommen. Immer alles mit Abstand, unter freiem Himmel und wo allgemein wenig Menschen aufeinanderglucken. Aber fast alles davon hatte irgendwie einen Haken, fiel dann doch kurzfristig aus oder lief nicht ganz so wie geplant. ^^‘ Ähnlich ernüchternd war für mich das Unterfangen beim italienischen Filmfestival FEFF online mitzuschauen, so wie das zuvor ja u.a. auch bei der Nippon Connection (NC) möglich war. Aber durch Geoblocking war das alles letzten Endes für mich deutlich weniger cool als die NC und eher frustrierend.
Das wohl aber schlimmste war im Juli als meine Katze gestorben ist. 🙁 Sie war eine von zweien, die uns 16 Jahre begleitet haben und von der ich im letzten Rückblick sogar noch ein Foto hochgeladen habe – d.h. immerhin habe ich sie nochmal gesehen. Nachdem ich ausgezogen bin, haben nämlich meine Eltern das „Sorgerecht“ für die Katzen bekommen, einfach weil sie dort viel Haus, Hof und Grünes zum Laufen haben. Allgemein fühlt sich das doch aber wie ein Abschied ohne Abschied an und gerade deswegen furchtbar kalt und traurig. Ansonsten bin ich im Juli schon recht schmerzlich dazu übergegangen die Tage bis zum Urlaub zu zählen. Der Workload über den ich auch im letzten Beitrag schon jammerte ist natürlich nicht weniger geworden und konstanter Abgabedruck in zwei Projekten nagt an meiner Substanz. Immerhin war ich zu einer Scrum-Schulung und bekam von all dem mal für zwei Tage eine Auszeit. Ich merke wie schwer es mir fällt während solcher Zeit still zu sitzen – da macht sich der Stress der letzten Wochen bemerkbar. Ansonsten gab es im Juli ein Wiedersehen mit der Familie, ein sehr schönes Jubiläum und eine erneute Comic-Story-Cube-Challenge und damit einen guten Grund zu zeichnen. (Der zweite Teil der Challenge geht demnächst online.)
Weltgeschehen
Irgendwie hat es der Putin allen Ernstes geschafft sein Referendum und die Verfassungsreform durchzukriegen, weshalb er bis 2036 im Amt bleiben könnte. Der eigene Machterhalt und dafür alles bisher dagewesene umschmeißen? Klar, viel wichtiger als Meinungsfreiheit oder die Rechte der LGBTQ+-Gemeinschaft. (Ironie Ende) Wie staatsmännisch. Apropos staatsmännisch … der Trump schickt Truppen überall dorthin wo Unruhen u.a. bzgl #BlackLivesMatter sind und sendet damit definitiv die falsche Botschaft. Die USA haben es offenbar arg nötig, denn die haben zu Beginn des des Julis alle (bis dato) Vorräte des Corona-Mittels Remdesivir aufgekauft. Corona bleibt ein Thema – mit neuen Hotspots, dem Thema der Testpflicht nach Reisen, der Debatte ob die Kosten selber zu tragen sind, aber auch kostenlosen Tests in Zentren an Flughäfen und Bahnhöfen. Wo sich Politik und Religion treffen: die Hagia Sophia in Istanbul ist wieder eine Moschee. Kurzzusammenfassung: Die einen freuts, die anderen nicht. Ansonsten ist der Sommer in Deutschland angekommen und das mit einer Hitzewelle, die wohl hauptsächlich den Süden traf. Hier bei uns ist es eher so gemach, gemach. 🙂
Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht
Aaaach schön war die Zeit mit dem National Theatre Live! Inzwischen liefen die letzten online Vorstellungen auf Youtube. Im Juli habe ich immerhin noch eine mitgenommen, die mir besonders gut gefallen hat: A Midsummer Nights Dream u.a. mit Gwendoline Christie. 😀 Filmisch widmete ich mich aus gegebenem Anlass Filmen zum Thema #BlackLivesMatter – damit wisst ihr schon, was ihr in der Werkschau nächste Woche zu erwarten habt. Als Nachzügler der Christopher-Nolan-Werkschau haben wir außerdem nochmal seine Batman-Filme geschaut. Aus der FEFF (Far East Filmfestival in Udine, Italien) hatte ich ja nicht so wirklich große Favoriten und habe dort allgemein nicht viel schauen können. Aber immerhin nochmal meinen Favoriten der NC – My Sweet Grappa Remedies, wobei Ashfall auch ganz witzig, aber eben auch sehr bullshittig war. Ansonsten hat mir God’s own Country so gut gefallen, dass es gleich ein „Fantastischer Film“ wurde. Ok, aber auch etwas anstrengend war Picnic at Hanging Rock von 1975. Der Panflötenscore …
Unter den geschauten Serien hat mich am meisten Killing Eve Season 3 begeistert – unglaublich tolle Staffel. 😀 Die zweite war wohl leicht zu toppen, aber die erste schon schwieriger. Muss ich jetzt die Skala erweitern?? Was kam doch gleich nach 10??? Außerdem habe ich mal die Serie Warten auf’n Bus aus dem rbb(!!) nachgeholt, die mir auch echt gut gefallen hat. Dazu kommt demnächst die Besprechung. Nicht schlecht finde ich auch die Romandadaption Little Fires Everywhere, aber stellenweise schon etwas arg klischeehaft und vorhersehbar. Aber das ist wohl auch Ziel des Ganzen. Eine etwas schwerere Zeit hatte/habe ich mit dem Anime Japan sinkt (nicht toll animiert), Mr Mercedes Season 1-2 und The Eddy. Mit Filmen hatte ich da eher Glück diesen Monat. Bioshock habe ich zu Ende gespielt – das hatte zumindest von der Story und Dramaturgie auch Filmniveau. War sehr spannend, aber ich bin eben zu spät zur Party und daher sind Gamemechanik/“Erzählmechanik“ und Grafik halt doch etwas in die Jahre gekommen aus heutiger Sicht. Aber die Ideen: supercool.
Im Juli habe ich nun nach vielen jahren die Mangareihe Bakuman fortgesetzt und bin nach wie vor schwer begeistert. 🙂 Ist ein sehr cooler Dramedy-Manga, der von ein paar jungen Mangazeichnern handelt, die sich ihren Traum von der großen, ruhmreichen Mangareihe erfüllen wollen. Haut man sonst einen Mangaband in einer halben bis dreiviertel Stunde durch, hat man von denen hier eine Weile länger. Außerdem habe ich Sean Murphys Batman: Der weiße Ritter gelesen – wirklich sehr cool. Viele Crossereferenzen und eine geniale Idee – hier ist der Joker nämlich „kuriert“ und Batman wird zum „Superschurken“ deklariert. Eher eine schwere Zeit hatte ich mit dem vierten Teil der Dunkler-Turm-Reihe von Stephen King. Glas heißt der Band und war quasi ein einziger Rückblick in Rolands Jugendjahre. Der (fast) Tausendseiten-Wälzer hat mit Western, Klischees und Sexismus zuviel von dem vereint, was ich an der Reihe nicht mag. Ansonsten habe ich mit Nach der Flut das Feuer endlich was von James Baldwin gelesen und mit What makes art great auch mal wieder ein Sachbuch und etwas von meiner Liste der 20 Bücher für 2020. Hörbücher habe ich auch gehört – Der menschliche Makel war überraschend, spannend, aber irgendwie schmerzhaft „ergebnislos“. Der Club Dumas ist sprachlich nicht so meins und deswegen bin ich gerade nicht so motiviert dort weiter zu hören.
Und sonst so?
Woah, ja viel. Zuerst hat es sich ganz komisch angefühlt keine Themenkomplexe mehr im Blog zu haben, nachdem die letzte Besprechung zur Nippon Connection geschrieben war. Aber andererseits hat das offenbar auch nicht allzu viele Leser interessiert – die Kommentare und Likes dazu waren eher wenige. Schaue man dann in den Stack all dessen, worüber ich sonst so schreiben wollte, ist da aber noch eine ganze Menge. 😉 Mir fiel v.A. auf, dass Serien zuletzt etwas zu kurz gekommen sind, weswegen ich da im August mal etwas mehr posten werde. 🙂 Außerdem habe ich gesehen, dass im August ein großes Jubiläum ansteht: der 100. Fantastische Film steht vor der Tür! Krass. Auch im Juli gab es ein Jubiläum, aber an anderer Stelle: das Kunstblögchen ist sieben Jahre alt und damit kein Blögchen mehr, sondern eun BLOG! 😀 Könnt ja gern mal dort reinschauen. Ansonsten schraube ich gerade gedanklich an einer neuen Kategorie … . 🙂
Ist bei euch Hitze? Hattet ihr schon Urlaub? Und wie geht es euch in Zeiten von Sommer und Corona? Seid ihr von der Krise stark betroffen? Was hat euch im Juli schwer beschäftigt? Was habt ihr gesehen oder gelesen, dass euch angenehm von den anderen Dingen des Lebens abgelenkt hat?
Schreibe einen Kommentar