Unfassbar aber wahr. Die krassesten Geschichten schreibt wohl das Leben. Oder der Film. 2020 konnten wir so selten wie jemals ins Kino – und doch habe ich soviele Filme geschaut wie nie. Der erste von drei Medien-Rückblicken widmet sich den Filmen, die ich 2020 geschaut habe und dem schwierigen Filmjahr 2020.
Das Filmjahr 2020
Eigentlich fing 2020 erstmal recht gut an! Mit der Ehrung Bong-Joon hos und dem phänomenalen Sieg bei den Oscars 2020. Bisher wurde noch nie ein Film gleichzeitig Bester Film und Bester internationaler Film. Eine Verneigung vor dem internationalen Kino, vor der Kunst des Filmemachens und der Leidenschaft für das Geschichtenerzählen, das keine geografischen Grenzen kennt. Dann kam Corona. Die Pandemie rollte wie eine Walze durch das Jahr 2020. Für so viele Berufszweige eine absolute Katastrophe. Auch die Filmbranche ächzte darunter. Große Produktionen wurden verschoben, kein Stein blieb auf dem anderen. Während es Christopher Nolans Tenet dann im Sommer zwischen den Lockdowns doch noch irgendwie ins Kino schaffte, wurden andere Blockbuster verschoben (Dune beispielsweise) und für gar andere Filme fiel der Kinostart dann überraschend komplett aus (Antebellum) und es erfolgte in der Regel ein Direct-to-DVD-Release oder enterte die Streamingplattformen.
Das trieb teilweise seltsame Blüten mit relativ hohen Preisen für beispielsweise Der Unsichtbare auf Amazon Instant Video oder Mulan auf Disney+. Denn ja: das kam noch dazu. Die Streamingplattformen sind die Gewinner der Pandemie. Und einige kamen hinzu. Disney+ wurde beispielsweise länderübergreifend gelauncht, HBO max in den USA (2021 evtl. auch in Deutschland). Vor einem Jahr um die Zeit stand die Streaming-Schwemme schon am Horizont und ich schrieb an derselben Stelle darüber. Nun war Streaming einerseits die Option zum dringend notwendigen Eskapismus in der Pandemie, zwischen Quarantänen und Lockdowns. Andererseits eine Möglichkeit für die Branche doch noch Zuschauer zu erreichen und gar für Großveranstaltungen doch noch stattfinden zu können. Ich erinnere mich extrem gern an die Nippon Connection zurück, wo ich alleine innerhalb einer Woche 17 Filme von der heimischen Couch aus geschaut habe plus einige Veranstaltungen rund um Film. Das Festival finde ich großartig und sage gern „Take my money“. Aber die Angst um die Kinos bleibt. Blicken wir auf 2021, wo wir dank Impfungen hoffentlich bald wieder durch die Türen unserer Lieblings-Indie-Kinos und Multiplexe schreiten dürfen. Bitte. Bitte, bitte! Und wie genau soll ich jetzt eine Top 10 Filme des Jahres 2020 erstellen, wenn ich doch so selten im Kino war? Hmpf.
„TENET Finaler Trailer German Deutsch (2020)“, via KinoCheck (Youtube)
Meine Top 10 aus 2020
Die Antwort ist: gar nicht. Ich kann mich gerade zu einer Top 5 hinreißen lassen, weil ich insgesamt wenige Filme aus dem Jahr 2020 gesehen habe und die Hälfte davon würde ich nicht in eine Top-Liste einsortieren. Was bleibt also unter dem Strich für mich übrig?
- Tenet
- Happiest Season
- The Devil all the Time
- Relic
- Der Unsichtbare
Tenet kam bei mir von der reinen Bewertung her gar nicht mal so wahnsinnig gut weg. Aber der Film ist Handwerk, Schauwerte und smarter Blockbuster pur, auch wenn die Handlung schwach ist und sehr elitär verklärt wirkt. Der Film macht Spaß und ist wie geschaffen für die große Leinwand. Ich habe ihn gern geschaut und sehr drauf hingefiebert. Dicht gefolgt von Happiest Season, der auch kein Kinorelease erhalten konnte und so direkt via Streamingplattformen angeboten wurde. Eine sehr schöne und v.A. endlich eine queere Weihnachts-Feelgood-Romcom. The Devil all the Time ist eine Netflix-Produktion und Literaturadaption, die sich in vielschichtigen Fallbeispielen des amerikanischen Hinterlands derer annimmt, die Religion fanatisch auslegen und sich und andere damit ins Unglück reißen. Relic ist ein atmosphärischer Gruseler, der das Altern, Demenz und Pflegebedürftigkeit mit Horrorelementen verbindet. Der Unsichtbare ist ein solider Thriller, der mit den Erwartungen des Zuschauers spielt. Sehe ich, was du nicht siehst!?
Leider verpasst in 2020, wird schleunigst nachgeholt
… alles? V.A. würd ich gern Nomadland mit Frances McDormand, Shirley mit Elisabeth Moss in der Rolle der Shirley Jackson und Mulan nachholen und freue mich 2021 sehr auf Dune und Der Rausch mit Mads Mikkelsen.
„DER RAUSCH Trailer German Deutsch (2021) Exklusiv“, via KinoCheck (Youtube)
Schlechtester Film 2020
The Grudge … es war ja schon klar, dass es ein absolut unnötiges Remake ist, aber dann ist es auch noch so schlecht.
Größte Enttäuschung 2020
… die zahlreichen verschobenen Filmstarts und Schließung der Kinos, auch wenn der Grund verständlich ist.
Nicht viel erwartet, aber viel bekommen 2020
Horse Girl war doch ein sensibles, surreales Drama mit einer tollen Alison Brie. Shape of Red war visuell fantastisch erzähltes Kino.
Meist unterschätzter Film 2020
Relic scheint ja viele abgeschreckt zu haben, weil man irgendwann mal eine nackte, alte Frau sieht. Zumindest ist das mein Eindruck, wenn ich durch die Reviews auf Letterboxd und Konsorten browse. Warum schrecken alte Körper ab? Da kommen wir schließlich alle mal hin. Es ist nur dann tragischer, wenn wir es nicht mal bis dahin schaffen. Mein Lob zu Relic findet ihr oben bei den Top-Filmen 2020.
Heißer Oscar-Anwärter für 2021
Tenet wird sicherlich eine Menge Preise für Schnitt, Ton, Visuelle Effekte, etc einheimsen. Zumindest, wenn die Oscars verliehen werden. Bis jetzt sieht es ja danach aus. Über alles andere bin ich mir ehrlich unschlüssig. Nomadland wird viel gelobt, der ist aber bisher meines Wissens nur im Rahmen von Festivals zu sehen gewesen, genauso wie Shirley. Beide habe ich leider bisher nicht sehen können.
„NOMADLAND | Official Trailer | Searchlight Pictures“, via SearchlightPictures (Youtube)
Guilty Pleasure des Jahres 2020
Rebecca war wohl so ziemlich mein Guilty Pleasure. Und der Grund dafür ist ganz offensichtlich Armie Hammer. Ich mache euch da nichts vor. Meine Name ist Stefanie und ich fangirle.
Der dämlichste Titel im deutschen Verleih
… keine Klagen dieses Jahr! Oder habt ihr?
War den Hype 2020 wert
Über Enola Holmes haben ja so ziemlich a-l-l-e gesprochen. Eigentlich würde der Film für mich fast in der Kategorie hier unten drunter landen, weil mir der Film eindeutig zu wenig Rätselei war. Aber andererseits ist er ein schönes Stückchen Action-Comedy mit der Botschaft für sich selbst einzustehen und damit fast ein Lehrstück. Was den Hype dann schon wieder verdient hat. Übrigens auch durchaus den hype wert sind die Kurzfilme, die jüngst vermehrt auf Netflix landeten. Zum Beispiel Canvas.
Der dagegen war den Hype 2020 nicht wert
Naja, das mag jetzt hart klingen, aber The New Mutants hat eben genau das gehalten, was die konfuse Produktionsgeschichte verspricht und der Anti-hype vorhergesagt hat. Aber er war auch nicht schlecht.
Mein Filmjahr 2020
Offenbar habe ich (zumindest für mich überwältigende) 187 Filme geschaut und meinen bisherigen Rekord vom letzten Jahr um 23 Filme getoppt. Uff. Das sind 340,7 Stunden meines Lebens sagt Letterboxd. Sicherlich kann ich mich dafür u.a. bei der Pandemie bedanken, was gut und schlecht ist. Allerdings auch bei dem Umstand, dass die Nippon Connection 2020 digital stattfand wie oben schon mal erwähnt. Und das ist einfach nur cool. Unter den 187 Filmen sind ein Theatermittschnitt (A Midsummer Nights Dream von NT Live – erlebt auf Youtube), außerdem fantastische 9 Dokumentarfilme (u.a. Dreaming Murakami, An Ant Strikes Back, eine über Margaret Atwood und auch I Am Not Your Negro). Außerdem nur zwei Animationsfilme (Non-Anime, genauer gesagt Der Gigant aus dem All und I Lost My Body) und 3 Anime (Das wandelnde Schloss, Hello World und Her Blue Sky), sowie drei Kurzfilme (Canvas, Peel, Foglä). Normalerweise schaue ich kaum Dokumentarfilme und mehr Anime. Überraschung.
Für mehr Statistik verweise ich auf meine Letterboxd-Movie-Year-In-Review …
Ansonsten nahm ich 2020 natürlich wieder am Japanuary, dem Horrorctober und dem Noirvember teil. Den Seoultember habe ich auch dieses Jahr verpasst. Online habe ich an zwei Filmfestivals teilgenommen. Der Nippon Connection (NC) und dem Far East Film Festival. Letzteres war nicht so der Kracher, die NC aber eins meiner Highlights des Jahres. Unter den Werkschauen, die ich dieses Jahr gemacht habe, haben mir am meisten die Themen Sherlock-Holmes-Verfilmungen, Magischer Realismus, Hackerfilme, Filme mit Leuchttürmen als Schauplatz (eins der extravaganteren Mottos) und Kaijū-Filme gefallen. Überraschenderweise fand ich es sehr hart die Werkschaue zu den Filmen Jane Campions durchzuziehen. Sie hat halt echt unbequeme Themen, Seelenstriptease und schwierige Stoffe angepackt. Ihr Das Piano wird aber nichtsdestotrotz einer meiner Lieblingsfilme bleiben. Das war so in etwa mein Filmjahr in a nutshell. Bringen wir das doch mal etwas systematischer in Ordnung 🙂 …
„Sound of Metal – Official Trailer | Prime Video“, via Amazon Prime Video (Youtube)
Die besten Filme, die ich 2020 gesehen habe
- Sound of Metal
- I Am Not Your Negro
- My Sweet Grappa Remedies
- Der Gigant aus dem All
- Memories of Matsuko
- Jojo Rabbit
- Hunde, die bellen, beißen nicht
- Die Nacht des Jägers
- Zeit der Kannibalen
- BlackKklansman
Rewatches sind hier übrigens nicht inbegriffen. Sound of Metal handelt von einem Drummer, der sein Gehör verliert und hat mich sehr berührt. Streambar bei Amazon. I Am Not Your Negro lässt den großartigen James Baldwin zu Wort kommen und sensibilisiert mit eindringlichen Worten für Diskriminierung. My Sweet Grappa Remedies handelt von Freundinnenschaft, Altern und Beziehungen und ist ein echt schönes Feelgood-Movie. Der Gigant aus dem All ist einfach ein warmherziger, toll gemachter Animationsfilm mit pazifistischer Botschaft. Memories of Matsuko ist ein Musical-Film über eine Frau, die sich ständig neu erfinden und ihrer Umwelt trotzen musste und eine Ode an (angebliche) Außenseiter. Jojo Rabbit erklärt sich denke ich selbst. Hunde, die bellen, beißen nicht ist ein früher Bong Joon-ho und handelt davon wie Verzweiflung Menschen zu grotesken Taten treibt und ist dabei noch gruselig, witzig, dramatisch – alles! Die Nacht des Jägers ist ein stimmungsvoller film noir über die Widerstandsfähigkeit von Kindern und die Verderbtheit, Verblendung aber auch Güte von Erwachsenen. Zeit der Kannibalen ist kammerspielartige, bissige Kapitalismus- und Globalisierungskritik, in der Anzugträger nach dem Gesetz des Stärkeren fressen – oder gefressen werden? BlackKklansmann ist ein dramatischer Krimi, der sowohl die Black Panther-Bewegung adressiert als auch die Bemühungen eines schwarzen Polizisten den KKK hochzunehmen – und das ist einfach unfassbar gut anzuschauen.
Der schlechteste Film
Den bewertungsmäßig letzten Platz teilen sich The Grudge, In the Cut und Cello. Muss man nicht sehen.
Der erste Film im Jahr 2020 war …
Jäger des verlorenen Schatzes!
Und der letzte Film in diesem Jahr war
Der rosarote Panther. Geht immer.
„The Pink Panther Official Trailer #1 – Robert Wagner Movie (1963) HD“, via Movieclips Classic Trailers (Youtube)
Der älteste Film
Der Hund der Baskervilles aus dem Jahr 1939
Der am meisten überbewertete Film
Vor, während und nach der Nippon Connection habe ich viele positive Stimmungen über Family Romance, LLC. gehört. Ich fand die Pseudo-Doku ja eher reichlich hölzern. Hat das ganze Lob damit zutun, dass der Film von Werner Herzog ist?
Größte Enttäuschung/Warum der Hype?
The Irishman war mir doch einfach zu lang, zu eintönig. Crazy Rich Asians … ich verstehe den Hype gar nicht. Das war doch voller Klischees und als vernünftiger Liebesfilm taugt das doch auch nix!?
Größte Überraschung
… die digitale Nippon Connection
„BURNING Trailer Deutsch German (2019)“, via Moviepilot Trailer (Youtube)
Größter Geheimtipp
Alles in der Top 10, was ihr noch nicht kennt. 😉 Uncut Gems hat mich auch sehr positiv überrascht (deutscher Titel ist Der schwarze Diamant). Ebenso das koreanische Drama Burning über Klassenunterschiede und der Monster-Liebesfilm Spring. Sehr stimmungsvoll und twistreich war The Autopsy of Jane Doe. In Genie und Schnauze sehen wir Sherlock und Watson in quasi vertauschten Rollen, herrlich slapsticky manchmal. Die Mockumentary Troll Hunter hat seine Momente und macht Spaß. Das letzte Schweigen adressiert Einsamkeit, Schuld und Pädophilie und ist nichts für zart besaitete. Der skandinavische Film Border plädiert dafür zu sich selbst zu stehen und verbindet Sagengestalten mit allzu menschlichen Abgründen. In Wild verliebt sich eine junge Frau in einen Wolf und versucht das Tier zu zähmen.
Der witzigste Film
… Der rosarote Panther. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole. Auch Sweet Grappa Remedies und Extro hatte seeehr lustige Momente. 🙂 Eher unfreiwillig komisch war Hackers und Johnny Mnemonic. Oh my. Siehe dazu weiter unten mehr.
Die Filme, bei denen ich geweint habe
Oh ja. Das gab es. Zum Beispiel bei Liebe zwischen den Meeren (Light between the Oceans). Sehr stark bei Memories of Matsuko. Selbstverständlich bei Jojo Rabbit und auch ein bisschen bei Happiest Season.
„Memories of Matsuko trailer“, via TooLoudSilence (Youtube)
Diese Klassiker, die gefühlt alle kennen, habe ich jetzt auch endlich gesehen
Die Dystopie in Brazil kenne ich jetzt auch. Westworld hat wie zu hoffen war einen ähnlichen Effekt wie die Serie. Hackers scheint ja ein Klassiker zu sein, ich fand den aber hochnotpeinlich. Auch bei Event Horizon ist der Funke nicht so ganz übergesprungen. Bisher kannte ich nur das Remake (Vanilla Sky), jetzt auch Öffne deine Augen und finde tatsächlich das Remake einen kleinen Tick besser. Phänomenal gut fand ich Die Nacht des Jägers. Der Panflöten-Score von Picnic at Hanging Rock verfolgt mich immer noch in meinen Albträumen. Ich sehe warum Fahrstuhl zum Schafott so oft genannt und gehypt wird. Der Hype ist schon verdient, aber nur zum Teil auf mich übergesprungen. Schon eher gecatcht hat mich Die Spur des Fremden.
Ich möchte ein Sequel bitte
Trotz meiner Kritik Tenet … das legt soviele Fährten zu einem großen Handlungsbogen. Auch I am not a Serial Killer hätte Potential!
Guilty Pleasure
Godzilla against Mechagodzilla und diverse andere Kaiju-Filme. Symbol (Shinboru) von Hitoshi Matsumoto. Außerdem Scott Pilgrim vs. the World und Die Liga der außergewöhnlichen Gentleman. Ich schätze manche Filme haben auch einfach einen Bonus, weil man sie als Teenager gehyped hat. Mein Gott finde ich die Nautilus in dem Film cool!
Deprimierendster Film
Horse Girl um eine junge, introvertierte Frau. Aber auch Das letzte Schweigen und die scheinbar ausbleibende Lehre oder Erkenntnisse im Mobbing-Drama Forgiven Children.
Der Film, auf den ich am längsten warten musste
Trotz und auch wegen der Pandemie auf Rebuild of Evangelion 4.0. Im Januar soll es ja jetzt in Japan soweit sein.
Beendete Filmreihe
Die „Indiana Jones“-Filme und zum wiederholten Male die Dark-Knight-Reihe von Christopher Nolan
Begonnene Filmreihe
Stirb-Langsam-Filme – ich kannte ja wirklich den zweiten nicht. Vier und fünf stehen noch aus. Außerdem die Rosaroter-Panther-Reihe, kannte nur den ersten und jetzt „mache ich ernst“. ^^‘
Bestes On-Screen-Paar/ Beste On-Screen-Chemie
Alicia Vikander und Michael Fassbender in Liebe zwischen den Meeren. Zumal beide inzwischen verheiratet sind, darf man spekulieren, was hier was inspiriert hat. Oder man lässt es. 😉 Josh O’Connor und Alec Secăreanu in God’s Own Country. Herzzerreißend sind auch Paul Dano und Zoe Kazan in Ruby Sparks. Michael Caine und Ben Kisngley geben ein großartiges, grantiges Comedy-Duo in Genie und Schnauze (Without a Clue) ab. Einen ähnlichen Charme, nur mit mehr Schimpfwörtern verbeiten Bruce Willis und Samuel L. Jackson in Stirb Langsam – Jetzt erst Recht, genau wie Lee Byung-hun und Ha Jung-woo in Ashfall. Sehr gerührt hat mich die Freundinnenschaft zwischen Yasuko Matsuyuki und Haru Kuroki in My Sweet Grappa Remedies. Toller Film. Ich hoffe so sehr, dass der mal nach Deutschland kommt. Aubrey Plaza und Kristen Stewart in Happiest Season sollen an der Stelle auch genannt sein, ebenso wie zum wiederholten Male Armie Hammer und Timothée Chalamet in Call me by Your Name (Rewatch).
„God’s own Country Trailer Deutsch | German [HD]“, via Salzgeber (Youtube)
Bester Animationsfilm
Dieses Jahr mal kein Anime: Der Gigant aus dem All. Dass das mal passiert!
Bester gehörter Film-Soundtrack, beste Songs oder beste Titel-Themes
Nicholas Britells Soundtrack zu If Beale Street Could Talk ist wunderschön und absolute Gänsehaut-Musik. Der rosarote Panther hat wenige Nummern, dafür in verschiedenen Variationen und – mein Gott, könnte ich doch nur das Theme schon auf dem Saxofon spielen! Der Soundtrack zu Tokyo Tribe ist eigentlich gar nicht meine Schiene, aber HipHop zieht sich eben durch den Film und die Nummern sind halt schon insgesamt Kino. Memories of Matsuko hat einen teils schrägen, teils coolen, teils sehr rührenden Soundtrack, der nochmal extra auf die Tränendrüse drückt.
„Agape“, via Nicholas Britell – Thema (Youtube)
Verstörendster Film
Neben den schon erwähnten Relic sicherlich auch Uncut Gems. Es lässt den Zuschauer einfach nur kopfschüttelnd zurück wie Adam Sandler als der Protagonist hier wahnwitzig mit Geld und seinem Leben spielt. Under your Bed hat mich verstört, weil Stalking als Thema ja noch nicht schlimm genug war, sondern noch häusliche Gewalt und Vergewaltigung dazu kommen musste. Uff. Und dann so explizit, das ist heftig. Ich bin ja wirklich nicht zart besaitet, aber das kratzt schon hart an der Grenze.
„Uncut Gems | Official Trailer HD | A24“, via A24 (Youtube)
Diese Filmszene war einfach gold! Aus den richtigen Gründen.
Das Ende von BlackKklansman, die Portrait-Nahaufnahmen in If Beale Street Could Talk mit Gesichtern aus denen soviel Liebe und Schmerz spricht. Aber auch die Szene auf dem Dach in Sneakers – Die Lautlosen, in der der Bösewicht vorhersagt, dass Kriege künftig per Internet geführt werden – der Film ist aus dem Jahr 1992.
Diese Filmszene war einfach gold! Aber aus den falschen Gründen.
Keanu Reeves, der in Johnny Mnemonic einem telepathischen Hacker-Delphin begegnet und auf einem Berg Müll sitzt und schreit, dass er endlich wieder schöne Hotelzimmer und gebügelte Hemden haben will. „I WANT ROOM SERVICEEEE!“
„Johnny Mnemonic – Johnny Breaks Down [HD]“, via Cyber Chaos Crew (Youtube)
„DOLPH VS DOLPHIN!“, via Commodore Gilgamesh (Youtube)
Film, bei dem meine Meinung am weitesten von der aller anderen abdriftet
Relic fand oben schon mehrfach Erwähnung. Auf der Nippon Connection wurde ja auch sehr viel von den männlichen Zuschauern das Psychogramm zweier Liebender und die Perspektive der Frau im Film Shape of Red sehr gelobt. Ich muss gestehen, dass ich ihr Psychogramm sehr klischeehaft fand und eher etwas verblendet statt empathisch, die Schauwerte aber durchaus fantastisch.
Film, bei dem ich mich nach Wochen/Monaten der Sichtung immer noch nicht weiß, ob ich ihn mochte
… war dieses mal alles relativ definiert
Film, den ich am weitesten Weg von Zuhause gesehen habe / bestes Erlebnis für das Cineasten-Herz
… die Frage erübrigt sich dieses Jahr leider.
Hmh. Jepp. Das war viel. Aber ich hoffe es war für euch auch ein bisschen unterhaltsam. Für mich war es ganz cool anhand der Kategorien auf das zurückzublicken, was dieses Jahr so war. So viele Filmmomente! Was waren eure verstörendsten Filme in 2020? Bei welchen habt ihr den Hype nicht nachvollziehen können? Was war der großartigste Soundtrack? Welcher Film hat euch zu Tränen gerührt? Was war eurer Meinung nach der beste Film in 2020 – sei es auch nicht zwingend aus 2020!? Wie war euer Filmjahr allgemein?
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