Rückblick auf das Serienjahr 2020

Der letzte aus einer langen Reihe an Rückblicken. ^^ Dieses mal geht es um Serien. Wie neulich im Serien-Talk schon mal angeschnitten hat die Pandemie ja auch das Serien-Jahr beeinflusst: Pausen, Absetzungen, Improvisieren, alles dabei. Wie sicherlich die meisten von euch hatte ich auch 2020 teils willkommen, teils ungewollt und unerwartet mehr Zeit zum Serien schauen. Der Beitrag verrät was die High- und Lowlights waren. 🙂

Was ich rein statistisch schon mal vorweg nehmen kann: ich habe 2020 insgesamt 56 Serienstaffeln geschaut. Angefangen habe ich eigentlich 63, aber davon 2 abgebrochen (Bojack Horseman S1 & Food Wars S1) und 5 noch nicht bis zum Jahresende beendet (Call the Midwife S1, Supernatural S12, American Horror Story: 1984, Hilda S1, ACCA: 13-Territory Inspection Dept. S1). Das sind nun 11 Staffeln mehr als 2019. Scheint in Anbetracht der Lockdowns und der ausgefallenen Events 2020 nicht verwunderlich. Letztes Jahr um die Zeit habe ich aber an dieser Stelle auch geschrieben, dass ich „Serienunlust“ hatte. Es gab einige Monate, da konnte mich nichts so recht begeistern. Klar, ich hatte auch da eine TOP 10 Serienstaffeln – wie auch hier heute. Aber irgendwie schlich sich da eine Flaute ein. Lag es nun an der Pandemie und dem Bedürfnis nach Eskapismus oder ist die Serienflaute einfach weg?

Herausforderungen, Eskapismus und wiedergefundene Guilty Pleasures

Die Antwort: beides. Bedingt durch „alles“ (vorrangig die Covid-Pandemie) war es ein ruhigeres Jahr, das viel in den heimischen vier Wänden stattfand. Eskapismus war höchst willkommen, wahrscheinlich sind Streamingportale unter den Gewinnern der Pandemie. Auch wenn das früher geplant ist als die Pandemie auftauchte, kann ich schon mal vorweg nehmen, dass ich den Eindruck habe, dass es 2020 durchaus spannendere Produktionen gab. Ich überschlug mich quasi im Frühjahr und wusste gar nicht, was ich zuerst schauen möchte. Auch um der Realität manchmal etwas zu entkommen … . Darunter waren teils fordernde Serien, teils welche, die nicht übermäßig populär sind, teils welche, die ich endlich mal aufholen wollte. Im Spätherbst/Winter 2020 ereignete sich dann etwas, womit ich eigentlich nicht mehr gerechnet hätte. Ein von mir einst heiß geliebtes Fanship wurde Canon, d.h. offiziell Bestandteil der Serie. So fand ich überraschenderweise zu einem einstigen Guilty Pleasure zurück: Supernatural. Obwohl ich es immer noch nicht für eine supergute Serie halte (sorry!), ist es jedenfalls ein hervorragendes Guilty Pleasure und ich habe meine Freude daran zurückgefunden. 🙂 Was sind nun aber die besten Serien meines Jahres 2020? Die nachfolgende, kommentierte Liste und verlinkten Besprechungen geben vielleicht Aufschluss darüber, warum genau diese Staffeln es in meine Top 10 geschafft haben.


„Fleabag Season 2 – Official Trailer | Prime Video“, via Amazon Prime Video (Youtube)

Meine Top Serien (und Staffeln) in diesem Jahr

  1. Fleabag Season 2 Witzig, satirisch, herzzerreißend, traurig und das wichtigste: sehr menschlich mit einer Note von Genesung in der zweiten Staffel
  2. Mr Robot Season 4 Die letzte Staffel hat alles. Kammerspielartige Episoden, dramatische Wenden und v.A. ein episches Finale
  3. The Americans Season 6 Wieder ein Serienfinale: die Agentenserie endet mit mehreren Paukenschlägen, teils deprimierend, teils unvermeidlich, jedenfalls großartig
  4. The Expanse Season 3 In der dritten Staffel kumuliert alles bisher aufgebaute zum intragalaktischen Krieg, mittendrin die Rocinante. Atemlos spannend!
  5. Dorohedoro Season 1 Verblüffender Mix aus Fantasy, Gore und Humor. Exzellenter Anime
  6. The Handmaids Tale Season 3 Die Serie traut sich noch mehr als die Bücher! Und adressiert Radikalisierung
  7. Chernobyl Die Nacherzählung der Ereignisse in Prypjat macht die wissenschaftliche, menschliche und globale Katastrophe begreifbar und ist spannend auf eine „Mein Gott. Und das ist so passiert??“-Art
  8. Fleabag Season 1 Der Beginn der ersten Staffel mag einen nicht direkt abholen, aber wenn wir Fleabag etwas näher kennen lernen, ist es eine großartig menschliche, warmherzige, traurige und dafür überraschend witzige Serie.
  9. Babylon Berlin Season 3 Die dritte Staffel hat einen spannenden Kriminalfall, Weiterentwicklung der Charaktere, ein großartiges Setting… Geschichte in Serien ist endgültig wieder cool, macht schlauer, erlaubt sich einzufühlen.
  10. Devs Teilweise etwas hermetisch, aber von der Idee, der Dramatik und Optik genial

Ein Jahr in Serien

Das Statistik-Schnitzen zeigt, dass ich manche Dinge auch 2020 nicht geändert haben. So schaue ich immer noch überwiegend amerikanische, britische und japanische Serien (Anime). Aber! Es ist etwas diverser geworden. So habe ich dieses Jahr auch mehr deutsche Serien geschaut (6) und auch aus dem Rest der Welt (Australien: Picnic at Hanging Rock, Spanien, Kanada, Belgien, etc.) Auch die Serien nach Jahr (vorrangig 2000er bis heute und ein paar Ausreißer früherer Jahrzehnte) und die Anbieter bzw. Plattformen (vorrangig Netflix und Amazon) sind so geblieben. Außerdem schaue ich nach wie vor am liebsten Serien mit 45 Minuten Episodenlänge und 8-13 Folgen pro Staffel. Langläufer-Staffeln mit 20+ Episoden sind mir immer noch ein Graus und haben zu oft irrelevante Episoden, die sich wie „Füllmaterial“ anfühlen.

Doch etwas überraschend ist, dass ich im Serienjahr 2020 scheinbar ziemlich gut ausgewählt habe. Am meisten habe ich Serien mit 8/10 oder 10/10 bewertet – not bad! Unter den Genres gab es einen kleinen Shift. Während ich im Vorjahr mehr Comedy und Sci-Fi geschaut habe, lag 2020 Drama und v.A. Crime ganz vorn. Das liegt sicherlich auch daran, dass ich manchmal in die Kategorie Drama Serien stopfe, die einen Drama-Anteil haben und sich ansonsten schwer einordnen lassen. Picnic at Hanging Rock beispielsweise oder The Eddy. Undone hätte man auch Sci-Fi nennen können. Was ich selber schwer nachvollziehen kann, ist warum ich wieder so wenig Serien besprochen habe. Zwar war ich eher dran als 2019, aber ich habe nicht mal alle meine oben gelisteten Top-Serien besprochen. Schade. Bei Serien wie The Witcher und Chernobyl liegt es aber beispielsweise daran, dass ich den Eindruck habe, dass schon jeder darüber geschrieben hat und niemand auf meine Meinung wartet. Einer meiner Vorsätze für 2021 ist aber das besser zu machen. Mit den Besprechungen in fünf Sätzen ist ja ein Grundstein gelegt, wenn es mal keine detaillierte Analyse sein muss. Insgesamt ein sehr schönes Serienjahr, so kann es gerne weitergehen.

Schlechteste Serie / Größte Enttäuschung

Was die für mich besten Serien sind, kann man ja der Top 10 entnehmen. 🙂 Was hat mich aber schwer enttäuscht? Das über Westworld Season 2 zu sagen ist einer meiner ersten Impulse, aber das ist auch Meckern auf hohem Niveau. Schon eher richtig schlecht fand ich Mr Mercedes Season 2 und 3. Dass sich die Crime-Serie dort zu Fantasy/Horror verschiebt ist ein undankbarer Wechsel. Vor Allem angesichts des vielen Lobes, das einst Stephen King für den Krimi-Aspekt erhielt. Zudem erweckt es viel zu stark den Eindruck von „schon gesehen“. Die Figuren werden leider auch lächerlicher. Da kann auch ein Brendan Gleeson nix mehr richten … .

Größte Überraschung

Warum kann ich gar nicht wirklich sagen, aber Fleabag habe ich irgendwie übersehen als es vor ein paar Jahren veröffentlicht und gefeiert wurde. Daher war es zumindest für mich eine sehr angenehme Überraschung. Der Ruf eilte dem Anime Dorohedoro auch sehr voraus. Dass mich aber der Mix aus Horror, Fantasy, Trash, Gore, Gesellschaftskritik und Comedy so anfixen würde, hätte ich wohl selber nicht vermutet.


„The Act: Trailer (Official) • A Hulu Original“, via Hulu (Youtube)

Geheimtipp

Eigentlich fand ich ja Tales from the Loop stellenweise schon zu deprimierend, aber die Ideen basierend auf Simon Stålenhags Geschichten sind fantastisch, exzellente Science-Fiction und sehr berührend. The Act basiert auf wahren Begebenheiten und zeigt Patricia Arquette in der Rolle einer Mutter, die einerseits wohl am Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom leidet und andererseits ihre Tochter zum Zwecke finanzieller Vorteile missbraucht. Geht unter die Haut. Die mittels Rotoskopie animierte Serie Undone ist ein schönes Beispiel von form follows function. Sie handelt von einer jungen Frau, die offenbar ihre Umwelt mit ihrem Geist manipulieren und vielleicht sogar die Vergangenheit ändern kann. Jedenfalls sieht sie ihren toten Vater … oder ist es doch eine psychische Erkrankung, die mit ihr ein grausames Spiel treibt? Das Ende ist aber etwas unbefriedigend. Auch wenn mich Pflicht/Schande jetzt nicht übermäßig begeistert hat, fand ich Will Sharpe als Rodney Yamaguchi großartig. Gebt dem Menschen mehr Rollen, wir müssen mehr von ihm sehen!

Seltsamste Serienstaffel überhaupt …

Soviele Monate nach dem Schauen bin ich mir immer noch unsicher, was nun die angedachte Botschaft von Beastars ist. Und die Contemporary-Dance-Einlage im Finale von Pflicht/Schande war zwar toll choreografiert und getanzt und ja – es gibt viele schwierige Beziehungen, die der Tanz sehr gut ausdrückt, aber irgendwie war das auch ein zu krasser Stilbruch mit dem Rest der Serie. Man sitzt zwangsläufig vor der Mattscheibe und denkt „Was passiert?“


„Giri/Haji – dancing scene“, via Paul_ Lyk (Youtube)

War den Hype nicht wert

Warum sind alle so verrückt nach Haus des Geldes? Mag sein, dass ich zu spät auf den Hype aufspringen wollte und gesehen habe ich ja nur die erste Staffel. Aber ich fand die meisten Charaktere und bemühten Twists furchtbar nervig. Die Egos, Alleingänge und Bullshit-Ideen sowohl der Geiselnehmer, des Professors als auch der Geiseln gingen mir einfach nur furchtbar auf den Kranz. Allen voran Tokio hat mich schwer genervt. Ich schaue nicht weiter, auch wenn ich Denver, Mónica und Nairobi ja sehr gern mag. Ich glaube, ich kann es verkraften das nur nachzulesen wie es mit denen weitergeht. Locke & Key ist wesentlich teenager-tauglicher und weicher als der Comic, was ich auch sehr seltsam finde. Monetär aber sicherlich wirkungsvoller … naja.

War den Hype wert

Kritikerlieblinge wie Fleabag und The Americans S6 mal außen vorgelassen, fand ich schon, dass Dark Staffel 3 oder die Serie allgemein den Hype wert ist. Das ist mal kluges Kino, äh, kluge Serie, die auch ein bisschen den Kopf fordert. Und wie ich finde schön endete. Obwohl ich wenig über die Witcher-Reihe oder Filme weiß und vielleicht weil ich auch gerade deswegen ohne Erwartungen rangegangen bin, hat mir die erste Staffel The Witcher echt gut gefallen. (Bis auf das ultimativ kitschige Treffen und Aufeinander-zu-laufen im Wald. 😉 )

Zu früh abgesetzt Serie

GLOW!!! Gerade eben habe ich ja hier schon mal darüber geschrieben, aber es trifft mich schon schwer, dass die „Gorgeous Ladies of Wrestling“ von Netflix abgesetzt wurde. Die Pandemie ist wohl schuld, aber gleich absetzen!? Denn die aktuell letzte Staffel hatte ein undankbar offenes Ende.

Alles hat einmal ein Ende … (leider) – beendete Serien

Irgendwie habe ich es endlich geschafft Raumschiff Enterprise (TOS) zu Ende zu schauen und kann mich vom Anblick der Frottee-Hemden verabschieden und weiterschleichen zu The Next Generation und Picard. Endlich. Es war nicht immer schön. Ein regelrecht episches Ende hatte Mr Robot Season 4, shame on me, dass ich das noch nicht besprochen habe. Fleabag fing ich an und schaute bis zum Ende durch. Und auch von Dark Staffel 3 und The Americans Season 6 verabschiedete ich mich. „Leider“ auch von Into the Badlands Season 3 (ItB) und Mr Mercedes beide eher schwache Serien, bei denen ich es ganz gut finde, dass das Elend jetzt vorbei ist. Wobei ItB schon gute Zutaten hatte. Alle Serien, die eh in einer Staffel beendet sind wie Chernobyl lasse ich hier aus.

Rewatches

Es gab ein paar! Was für mich recht untypisch ist. Ich bin sonst immer so „aaaber es gibt doch noch soviele ungeschaute Serien da draußen“. Durch die Masse an Anime, die aber inzwischen auf diversen Streamingplattformen verfügbar ist, hatte ich große Lust Kindheitserinnerungen aufleben zu lassen und schaute Lady Oscar. Während mich die Episoden um die inzwischen schon erwachsenen Oscar, Marie Antoinette und André immer noch sehr gut abgeholt haben, war der Anfang schwierig. Cringy. Man wächst eben doch als Zuschauer und da kann selbst der Retro-Charme nicht mehr alles wieder gut machen. Ich meine wie alt ist Oscar als sie zur Garde stößt? Ach lassen wir das. Außerdem sind 40 Episoden schon … viel. Trotzdem finde ich immer noch, dass es eine schöne Serie ist, wenn auch nicht so gut gealtert. Außerdem haben wir nochmal alle Sherlock-Staffeln geschaut (ja genau mit Benedict Cumberbatch, Martin Freeman und Andrew Scott), weil mein Freund der Meinung war, dass er die nicht kennt und ich so: „Whhhaaaaat“? Als wir dann in Staffel 3 waren, fiel ihm ein, dass er die doch kennt. Wie kann man die Serie vergessen!? 😉


„Lady Oscar german Intro“, via Marcel Schröter (Youtube)

Bitte, gebt der Serie eine finale Staffel!

So langsam habe ich ja den Eindruck, dass The Handmaid’s Tale mit seiner Botschaft angekommen ist und es wäre schön, wenn man hier zu einem Ende findet, bevor die Serie von „phänomenal“ zu „ein weiteres Aneinanderreihen von Grausamkeiten und menschlichen Abgründen“ driftet. Also bitte … . Aber: eine 5. Staffel wurde schon angekündigt (Quelle: film.at). Ich bin nicht begeistert darüber, aber ich bin noch begeistert von der Serie. Wäre aber gut, wenn sie mit der 5. dann mal enden würde. Auch glaube ich, dass The Boys ein Kandidat wird, der sich schnell totlaufen könnte. Zumindest finde ich die Serie schon bei Weitem nicht mehr so bissig wie zu Beginn der ersten Staffel.

Guilty Pleasures

Au ja, die gab es. Vier Jahre nachdem ich Supernatural genervt abgeschworen habe, gebe ich der Serie nochmal eine Chance wegen der jüngsten Ereignisse und des Fakts, dass sie nun endlich endete und habe es bisher nicht bereut. Damals habe ich eben auch nach den schwächsten Staffeln aufgehört und kurz bevor sie wieder interessanter wurde. Ansonsten hat Titans noch „Guilty Pleasure“-Qualitäten, aber ist mir doch etwas zu formelhaft um sie mit großem Interesse weiterzuverfolgen. Außerdem laufen sich Superhelden-Stoffe gerade tot für mich. Einerseits ein Guilty Pleasure wegen des Fanshippings und Humors, andererseits einfach auch eine sehr gute Serie: Killing Eve. Die dritte Staffel mochte ich sehr. Und auch wieder entdeckt: Outlander Season 4. Mit dem Siedler-Dasein, viel Drama, sich anbahnenden Beziehungen und herbstlichen Landschaften war das schon eine ganz schöne Mischung für mich. Es ist auch ein wiederentdecktes Guilty Pleasure, denn ich war etwas skeptisch bezüglich Outlander, nachdem ich die zweite Staffel haarsträubend fand.

Schaue auch ich jetzt endlich

Community. Ist so witzig wie alle sagen. 🙂 Und ich verstehe jetzt endlich sowas wie „six seasons and a movie“. Dankbarerweise bin ich aber noch nicht da angekommen, wo die Serie laut des allgemeinen Konsens schlecht wird.

Abgebrochene Serien

So ganz hat mich der ganze Fäkal-Humor und das Gekotze in Bojack Horseman Season 1 nicht gekriegt. Aber vielleicht gebe ich der Serie noch eine Chance. Definitiv keine Chance mehr bekommt Food Wars. Ich dachte es wird ein lustiger Food-Battle-Anime. Das ist er auch aber mit viel zuviel Tittengeschaukel zwischendurch. Ich bin nicht die Zielgruppe. Abgebrochen.

Bester Anime

Uh schwierig. Da muss ich mich zwischen Dorohedoro und One Punch Man entscheiden. Über den ersten habe ich oben schon ein paar Worte fallen lassen. Der letztere ist eine großartige Superhelden-Persiflage, die noch vor The Boys da war und wie ich finde (u.a. in punkto Humor und Bescheidenheit) die Satire wie auch die Feier auf echte Heldenhaftigkeit besser hinkriegt. Ist halt aber nicht so blutig und polarisierend. Trotzdem fand ich Dorohedoro noch einen Tick abgefahrener und spannender. Leider gibt es keine vernünftigen Trailer, daher hier mal das irre Opening:


„TVアニメ『ドロヘドロ』ノンクレジットオープニング映像 (K)NoW_NAME「Welcome トゥ 混沌(カオス)」“, via TOHO animation チャンネル (Youtube)

Schlechtester Anime

Japan sinkt: 2020 … ich weiß immer noch nicht, was das war. Grottig animiert, unausgegorene Story. Vermeiden.

Gesehene deutsche Serien

Das waren einige – ich werde besser. Nehme mir ja schon ewig vor mehr deutsche Serien zu schauen. 🙂 Da waren also Dark Staffel 3, Warten auf’n Bus Staffel 1, How to Sell Drugs Online (Fast) Staffel 1, Biohackers Staffel 1, Babylon Berlin Staffel 3 und Über Weihnachten. Und die waren alle ganz schön, nur Biohackers war nicht meins.

Kontroverseste Serien

Mr Robot hat uns in der vierten und finalen Staffel jede Menge zu diskutieren gegeben. Sehr kontrovers und mutig ist sie auch in punkto Trump, denn dort wurde irgendwann (Staffel 3?) erwähnt, dass Trumps Wahlsieg 2016 manipuliert wurde um ihn sozusagen als schwaches Glied in der Kette zu platzieren – mutig! Mag ich. Rund um LGBTQ+, Repräsentation und Inklusion und das hässliche #BuryYourGays-Trope hat Supernatural ja für Aufsehen gesorgt, wenn ich auch noch nicht bei der kritisierten Staffel angekommen bin. Little Fires Everywhere hat insgesamt sehr konventionelle Tropen. Aber dadurch, dass die Serie im Buch teils weiße Rollen mit schwarzen Darstellern besetzt hat, bekommt sie einen zusätzlichen Tiefegrad, der denke ich die ganze Serie relevanter gemacht hat.

Langläufer

Joar … Supernatural (Staffeln 11 und 12), American Horror Story (Staffel 9 – „1984“), und die sechste und finale Staffel von The Americans standen auf dem Plan.

Bestes Opening oder Ending

Das von Westworld ist immer noch großartig. Ebenso das von Dark. Auch das von The Americans habe ich schon mehrmals lobend erwähnt, glaube ich. Nehmen wir mal was Neues: das von One Punch Man macht echt Spaß. Onnnne PUUUUUUNCH!!!!! *sing*


„One Punch Man Opening / OP 1080p“, via Ok Man (Youtube)

Bester Soundtrack/Bester Song

Der „Kate Bush Cloudbusting“-Moment in The Handmaid’s Tale hat für einen mehrere Monate anhaltenden Ohrwurm gesorgt. Außerdem fand ich den Soundtrack von Ben Salisbury zu Devs einfach fabelhaft! Und was ich immer noch manchmal Summe ist „Toss a coin to your witcher“.


„Two Concurrent States (Plainsong, Pt. 2)“, via Ben Salisbury – Thema (Youtube)


„The Witcher Soundtrack – Toss A Coin To Your Witcher Lyrics“, via Love Death & Soundtracks (Youtube)

Most Memorable Moments

Hua. Bei einer gewissen Festnahme in The Handmaids Tale S3 stand ich klatschend auf der Couch. (Keine Übertreibung) Außerdem das Ende von Dark Staffel 3 und der Fakt, dass es endet und Sinn ergibt. Und nicht zu vergessen die legendäre Parkhaus- und Zugszene in The Americans Season 6. Ich wünschte ich könnte irgendwas davon einbetten, aber … Spoilers.

Ich fanshippe ♥

Falls ich das noch nicht oft genug erwähnt haben sollte: Dean x Castiel aka „Destiel“ (Supernatural) und Villanelle x Eve (Killing Eve). Außerdem alles in Verbindung mit dem Witcher. Geralt x Yennefer, Geralt x Jaskier, Geralt als Vaterfigur für Ciri. Auch das ist Fanship, oder!? Ich weiß noch nicht, was ich über Jeff x Annie oder Jeff x Britta in Community denke. Ich schwanke. Denver x Monica war wenn ihr mich fragt das einzige gute an Haus des Geldes. Dani x Jamie in The Haunting of Bly Manor ja sowieso!


„Destiel being boyfriends for 20 minutes“, via Ughh Fitz (Youtube) – enthält Spoiler falls ihr schnell lesen könnt

Mir kamen die Tränen

„Is this is a place where I can wear what I want“-Szene aus The Handmaid’s Tale Season 3, das „Monster“ auf der Insel und Russ letzte Episode in Tales from the Loop und sowieso fast jede Episode der Serie. Außerdem brachen bei With or Without You in The Americans Season 6 alle Dämme. Mein Gott, was für eine Episode … ich bin schon mitgenommen, wenn ich nur daran denke.

Mir kamen die Tränen vor Lachen

Fleabag!

Mich hat’s gegruselt – aus den richtigen Gründen!

The Haunting of Bly Manor … aber moderat. War jetzt nicht zum Loskreischen, aber hatte seine Momente.

Beste On-Screen-Chemie

Fleabag und der Sexy Priest … muss ich noch mehr sagen!?


„Fleabag TV Show | The Hot Priest Serves 2 Min of Heat | Prime Video“, via Amazon Prime Video (Youtube)

Höhepunkt eines Serienjahres

Habt ihr auch schon mal eine Serie geschaut und wart euch zu 100% sicher, dass ihr nur damit geködert werdet, dass zwischen zwei Charakteren was laufen könnte, aber da nie was laufen wird oder es ein Geständnis in irgendeiner Form gibt? Blicke, Andeutungen, Chemie – alles geht ins Leere? Es ist schon ein bisschen legendär, dass eine Serie doch mal das Ruder rumreißt und ein von flächendeckend vielen Fans geshipptes Fanship shippt. Ja, #DestielIsCanon. Wie wir wissen wurde das längst nicht nur gut gehandhabt. Aber es ist irgendwie ein Teilsieg. Für alle, die keine Ahnung haben, wovon ich rede: hier entlang.

So, das war es. Ich bin jetzt fertig, die Fingerkuppen glühen vom Tippen, die Augen sind müde vom Korrekturlesen. Deswegen seid ihr jetzt dran. Verratet mir, was ihr in 2020 super gut oder super schlecht fandet!? Welches Fanship habt ihr frenetisch verfolgt? Welcher Serienmoment hat euch nachhaltig im Kopf rumgespukt? Und was war eure Serie des Jahres?

12 Antworten

  1. Uh das war aber ausführlich 🙂

    Mein Serienmoment des Jahres war bei der aktuellen Staffel von Better Call Saul. Was habe ich da in der vorletzten Episode um eine Hauptfigur gezittert! So ist das dann auch meine Serie des Jahres geworden.

    Ja, um GLOW ist es echt schade. Vor allem, da Staffel 4 ja eigentlich schon bestätigt war!

    Schade, dass dir Bojack Horseman nicht gefallen hat. Dabei ist da gar nicht der Humor das entscheidende, sondern die menschlichen Abgründe, die sich immer wieder auftun.

    Bei Mr. Robot stehe ich immer noch bei Staffel 2, danach flog der lineare Sender mit den Rechten von der Sky-Plattform. Würde ich aber gerne mal weiter sehen! (Genau wie The Expanse – am Ende muss ich vielleicht doch mal bei Prime Video rein schauen)

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Mein geheimes Ziel war es in jeder Kategorie jede geschaute Serie zu erwähnen, was noch nicht mal geklappt hat … soviel zum Thema ausführlich ^^“

      Ja das stimmt natürlich mit Bojack Horseman und den menschlichen Abgründen. Das merkt man auch, dass sie da sehr reinhauen und sehr satirisch sind. Aber irgendwie ist der Funke nicht übergesprungen … vermutlich weil ich es so traurig finde wie sich Bojack häufig selbst im Weg steht… .

      Ooooh ja, wie gemein … gerade die beiden Serien! Ohne jetzt Salz in die Wunde streuen zu wollen: sowohl „Mr Robot“ als auch „The Expanse“ werden gefühlt von Staffel zu Staffel spannender. (Ich finde ja auch Amazon sollte mich für die Werbung bezahlen …)

  2. Ich bin ja schon so gespannt, was du dann zu S3 von „Westworld“ sagst, denn mir hat S2 noch gefallen, auch wenn es da schon erste Schwächen gab, aber die dritte fand ich jetzt leider auch nicht mehr so Knaller. Da gibt es logisch doch einige Probleme, auch die Kampfszenen lassen an Qualität nach und für mich fehlt das Besondere, das „Westworld“ immer ausgemacht hat. Also da bin würde mich eine Rezension von dir interessieren.

    „Killing Eve“ Staffel 3 hat mir auch gut gefallen, zwar etwas schwächer, als die ersten beiden, weil es doch die eine oder andere Länge gab, aber gerade die Folge über Villanelles Familie und das Ende haben es dann für mich wieder rausgerissen. Zu „Supernatural“ kennst du meine Meinung ja schon :D. Und bei „The Handmaid’s Tale“ stimme ich dir zu: Die Serie könnte zu einem Ende kommen, aber qualitativ gefällt sie mir halt schon noch, also geht S5 dann irgendwie doch wieder klar. Freue mich jetzt erstmal auf die 4. Staffel die 2021 definitiv kommt.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Nachdem ich den Trailer zu Westworld S3 gesehen habe, bin ich auch gespannt was da passiert XD Aber trotzdem noch nicht angefixt genug es zu gucken. Ich tue mich aber auch schwer dabei mir vorzustellen wie die Serie außerhalb ihrer bekannten „Grenzen“ aussieht. Obwohl ich dem Moment eigentlich entgegen gefiebert habe und sehr ungeduldig war, dass das noch nicht in der zweiten Staffel losging …

  3. Du schaust also endlich „Community“. Cool! CooCooCool! 😉

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      It’s TV – it’s comfort! 😉

  4. Kommt der Cloudbusting-Moment in der 3. Staffel von The Handmaid’s Tale? Hab ich gestern Abend angefangen zu schauen 🙂 Es gab ja schon mal einen Kate Bush-Moment, als es so aussieht, als wollten sie die Handmaids alle hängen, da wurde „This Woman’s Work“ gespielt, nicht so bekannt wie Cloudbusting. Ich bin übrigens ein Riesen-Kate Bush-Fan 🙂
    Viel Spaß mit Captain Picard und seinem Team! (Kleine Vorwarnung: Die Pilotfolge kann recht merkwürdig erscheinen.)

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Genau! Der kommt in der dritten Staffel. Aber mit einem ziemlichen Knall. Vielleicht hast du den inzwischen schon gesehen? Bin gespannt was du von der Staffel hältst. Ich finde sie polarisiert ganz schön.

      Kate Bush ist cool! ich bin sehr spät (so die letzten Jahre) Fan von ihr geworden, kenne aber bei Weitem nicht alles von ihr. Cloudbusting ist tatsächlich mein Lieblingssong, neben den anderen wohl doch schon sehr bekannten wie „Running up that hill“.

      Danke! Bis jetzt habe ich tatsächlich unheimlich viel mehr Spaß mit Picard und der Crew. Das ist ja ein himmelweiter Unterschied zu TOS! Krass. Gefällt mir wirklich gut. Das ist irgendwie eine Erleichterung …

      1. Ich mag Kates Frühwerk sehr, mein Lieblingssong ist „The Night of the Swallow“. Was echt interessant ist: Sehr viele Peter Gabriel-Fans sind wie ich auch Kate Bush-Fans und umgekehrt.
        Oh, freut mich, dass dir TNG gut gefällt!Da gibt es auch einige ganz tolle Folgen, vor allem in den späteren Seasons 🙂 Und Data ist als Figur kaum zu schlagen 🙂

        1. P. S. Nein, bin noch nicht an dem Punkt in der dritten Staffel angekommen, schaue immer sonntags ein paar Folgen 🙂

        2. Avatar von Miss Booleana
          Miss Booleana

          Spotify hat sich zwar gerade irgendwie geweigert das abzuspielen, aber Youtube sei Dank kam ich doch noch in den Genuss von „The Night of the Swallow“ und gefällt mir sehr gut!
          Da stehe ich jetzt ein bisschen auf dem Schlauch … was ist an der Musik von Peter Gabriel und Kate Bush ähnlich? Oder ist das ein reiner Zufall? Ich glaube von ihm kenne ich auch nur die populäreren Nummern wie Solsbury Hill – den mag ich aber auch echt gern.

          1. Die beiden sind sich stilistisch auf irgendeine Weise ähnlich, vor allem, wenn man Gabriels erste Soloalben und Kates erste Platten hört (vor allem Lionheart). Extravagant, ausgefallen. Und ein Duett der beiden gibt es auch (Peters „Don’t give up“, bei „Games without frontiers“ ist sie auch dabei). Und beide schreiben sowohl anspruchsvolle Melodien als auch Texte. Kate ist außerdem ein Wunderkind, die Titel auf ihrem Debütalbum hat sie mit 12 Jahren geschrieben (auch Wuthering Heights).
            „Solsbury Hill“ liebe ich über alles 🙂

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