Rückblick auf das Lesejahr 2019

Was ist der Reiz an diesen elendig langen Rückblicken? Die Reflexion. Was habe ich 2019 gelesen, dass mich nachhaltig beeinflusst hat? All die wunderbaren Geschichten und während des Lesens mit den Protagonisten gelebten Leben kann man Revue passieren lassen. Dafür mag ich die Rückblicke sehr gern. Übrigens auch die anderer. Begeistert sind wir schließlich alle oftmals direkt nach dem Lesen eines Stoffs. Aber was hat überdauert? 🙂 In dem Sinne: ich freue mich zurückzublicken auf ein Jahr des Lesens. Es beginnt wie immer mit dem, was für mich überdauert hat.

Meine Top-10 Bücher, gelesen im Jahr 2019

Meine beiden Top-Bücher beschäftigen sich wohl mit recht exzentrischen Extremen. Alle Menschen sind sterblich handelt von Unsterblichkeit, Das Genie von Wunderkindern bzw insbesondere einem Wunderkind. Obwohl die Themen so weit weg von der Realität wirken, haben mich beide Bücher sehr berührt. Zum Einen die ausweglose Lage unseres Protagonisten Focsa und der bitteren Erkenntnis, dass das Leben nur deswegen lebenswert ist, weil es ein Ende hat und demzufolge für einen Unsterblichen zur Qual wird. Zum Anderen die unglaublichen Möglichkeiten, die dem Wunderkind und Genie William James Sidis offen stehen müssten, die aber unausgeschöpft bleiben und ihm ein erfülltes Leben versagt bleibt. Leben … was soll man mehr dazu sagen? Trotz des mächtig und schwer klingenden Inhalts sind beide Bücher sehr lebendig und sogar mit einem gewissen Wortwitz geschrieben. Das Genie beginnt sogar ausgesprochen witzig und clever. Obwohl ich die Mangareihe schon gelesen habe, mache ich angesichts der Neuauflage als Perfect Edition (in Deutschland Ultimative Edition) einen Reread von 20th Century Boys. Und was soll ich sagen … es ist immer noch einer der besten Manga, die ich jemals gelesen habe. 😀 Gerade erst zu Weihnachten hat mich Die Schneeschwester von Maja Lunde mit Illustrationen von Lisa Aisato zu Tränen gerührt. Wunderbare Geschichte. Weihnachtlich, blickt in Kinder- und Erwachsenenseelen, thematisiert Trauerbewältigung und lässt den Leser mit einem leichteren Herzen zurück.

Han Kangs Deine kalten Hände ist etwas zugänglicher als Die Vegetarierin und weniger abstrakt. Auch insgesamt positiver. Was nicht heißt, dass es leichte Kost ist. Ein wunderbares Buch über die Masken, die die Gesellschaft uns aufzwingen will. Fraglich, ob man sie trägt. Homo faber ist an manchen Stellen auch schwer zu verkraften, schließlich kommt darin Inzest vor. Vor Allem ist es aber wohl die Geschichte eines Zweiflers, der nicht an Schicksal, Liebe oder das Gewicht des Gefühls glaubt und der vielleicht eines Besseren belehrt wird. Wohl einer der härteren Stoffe hier in der Top 10. Die Vertonung aus dem Hörverlag ist großartig! Daher ist es auch das einzige Hörbuch, dass es meine ich jemals in meine Top 10 geschafft hat. Zu Jacksons The Haunting of Hill House und Zweigs Die Schachnovelle sagen wohl die Besprechungen alles was gesagt werden muss. 🙂 Yōko Ogawas Das Geheimnis der Eulerschen Formel habe ich passenderweise in Japan gelesen und wollte es mal Sabines Beiträgen [Country] by the book gleichtun 😉 (Dazu müsste ich jetzt nur endlich mal die Besprechung schreiben.) Das Buch zeigt auf einfühlsame Weise wie eine Krankheit ein Leben aus den Fugen wirft, aber auch dass sich Familie nicht allein durch Blut definiert. Und zu Anna Karenina muss ich wahrscheinlich auch nichts mehr sagen.

Das Lesejahr

2019 war genauso wie schon 2018 beflügelnd. 😀 Ich habe gern und viel gelesen, sogar noch mehr als erwartet. Insgesamt 77 Bücher, davon 21 Manga, 6 Comics, 6 Sachbücher, 14 Hörbücher und 30 Romane. Offenkundig habe ich es nicht geschafft alles zu besprechen, was ich dieses Jahr gelesen habe. Hätte ich mehr davon besprochen, hätte ich vielleicht weniger gelesen? Hm. Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust 😉 Ich beobachte das Mal 2020. Tatsächlich habe ich mich kurz gefragt, ob das gesund ist – aber andererseits, warum sollte es nicht? Wie war das aber überhaupt möglich? Es ist ja nicht der einzige Rückblick, den ich mache und nicht die einzige meiner Leidenschaften zu denen ich (tatsächlich) aus Spaß Statistiken erhebe. Ich habe auch mehr Filme geschaut. Aber ich habe mich auch nicht zuhause versteckt. Oder weniger gebloggt. Der Tag hat nicht plötzlich mehr Stunden und ich habe auch keinen Zeitumkehrer.

Ich schätze es hat zwei Gründe. Seitdem wir auf Arbeit einen Buchclub haben und ich noch mehr mit Menschen über Bücher rede als ohnehin schon, bin ich noch motivierter. Durch die vielen guten Blogs da draußen kriege ich auch mehr mit, was den Lesehunger fördert. Außerdem habe ich inzwischen das Ritual abends nach dem Essen so ca eine Stunde im Lesesessel zu versacken. Vorher versackte ich da meist am PC und habe Youtube-Videos geschaut oder so. Eine Stunde kann viel. Neulich habe ich den Fehler gemacht zu behaupten, dass wenn ich all die Büche stapele, der Stapel bestimmt so groß wäre wie ich. Dummerweise wurde ein Beweis verlangt. So fand ich mich am letzten Tag des vergangenen Jahres beim Bücher stapeln wieder. Anfangs war das ganz witzig, weil es so absurd war. Das ist übrigens gar nicht so einfach … Bücher nach der Fläche des Covers Stapeln. Bücher nach Dicke stapeln. Ein Mix daraus. Vergesst es alles, es wackelt und steht eh nicht frei. Das mache ich so bald nicht wieder und passe in Zukunft auf was ich behaupte. Und: der Stapel ging mir nur bis zur Schulter. Aber hätte ich die Hörbücher nicht nur digital, hätte es bestimmt geklappt …

Zurück zum Zahlenzauber. 😀 Dank Goodreads weiß ich, dass ich 19.636 Seiten gelesen und gehört habe. Das längste Buch war mit 1227 Seiten Anna Karenina – was sonst! Das kürzeste mit nur 33 Seiten die Manga-Kurzgeschichte The Enigma of Amigara Fault, die übrigens scheiß gruselig ist. Stammt ja auch vom Horror-Manga-Großmeister Junji Itō. Übrigens habe ich dieses Mal mitgerechnet: 40 der 77 Bücher sind von Frauen oder es haben zumindest Frauen als Co-Autor o.Ä. mitgewirkt. Und wer hätt’s gedacht – 22 der 77 sind von japanischen Autoren. Das liegt wohl maßgeblich an den Manga. 🙂 Überrascht hat mich das auf Platz zwei der Rangliste mit 12 Büchern deutsche Autor*innen liegen. So hatte ich hier doch britische und/oder amerikanische erwartet, die sich aber Platz zwei teilen. Dicht gefolgt von russischen Autoren und mit je 3-1 Büchern stammte meine Lektüre hauptsächlich von kanadischen, französischen, österreichischen, finnischen, koreanischen, norwegischen, italienischen und irischen Autoren. Bei Südamerika und Afrika könnte ich noch zulegen… . Meine durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9. Das ist zwar sogar etwas mehr als im letzten Jahr, wirkt aber immer noch ungewohnt niedrig. Ich habe nur Gutes in Erinnerung. XD Oder?

Belletristik

Man kann sich ja digital auf die Sprünge helfen lassen. Tatsächlich war ich mit zwei Büchern dieses Jahr mal nicht so zufrieden. Scharnow traf nicht meinen Geschmack und Norma von Sofi Oksanen war mir zu weird. Die rauchen Haare und definieren ihr Leben durch Hair Extensions. Hmmm. Lass mal gut sein. Außerdem habe ich das erste Mal einen Murakami gelesen, der mir nicht so übermäßig gefallen hat. Wenn der Wind singt/Pinball 1973. Ihr erkennt hier übrigens einen Trend. Haben mir Bücher nicht so gut gefallen, habe ich meistens auch keine Lust sie zu besprechen … aber ich werde das nachholen! Das ist das zehnte Buch vom Murakami, also kann man sagen, dass er immer noch einer meiner Lieblingsautoren ist. 😉 Ein wichtiger Faktor nachdem ich meine Bücher auswähle ist Neugier auf Autor*innen von denen ich noch nichts gelesen habe. So las ich das erste Mal etwas von Simone de Beauvoir, Ryūnosuke Akutagawa, Elena Ferrante (Meine geniale Freundin), Stefan Zweig, Stephen Hawking, Sarah Kuttner (Kurt), Maja Lunde (Die Schneeschwester), John Steinbeck, Sofi Oksanen (Norma), Leo Tolstoi, Minna Rytisalo, William Gibson, Vladimir Sorokin … um nur einige zu nennen. Da sieht man auch, dass ich Mehrteiler angefangen habe. Nämlich Meine geniale Freundin und Neuromancer. Das sind so wenige, weil ich echt kein Fan von Buchreihen bin und immer noch der Meinung, dass man die überwiegende Mehrzahl der Buchreihen auch lieber auf eins verkürzt hätte. Die Sprawl-Reihe von Gibson werde ich nicht weiterlesen, die Neapolitanische Saga total entgegen meiner Erwartung vermutlich schon. Ansonsten habe ich Kings Der dunkle Turm weitergelesen, aber auch „erst“ den zweiten Band, der irreführenderweise Drei heißt. Alles in allem haben mir die Romane sehr gefallen und der Lesehunger ist höchstens noch größer geworden.

Manga und Comics

Verglichen zum Vorjahr habe ich fast doppelt soviele Manga gelesen. Dass einer meiner ungeschlagenen Lieblingsmanga, Urasawas 20th Century Boys, in einer Perfect Edition neu aufgelegt wurde, hat wohl maßgeblich dazu beigetragen. 🙂 Aber auch mein Vorhaben mal wenigstens eine Reihe zu beenden – und das jährlich. Ich bin nämlich sehr gut darin Managreihen anzufangen und dann nicht weiterzulesen. u_u Vor ein paar Jahren nannte ich das Die große Auslese. Dieses Jahr traf es Hiroya Okus Last Hero Inuyashiki. Glücklicherweise fiel mir das noch kurz vor Jahresende ein ^^‘ Habe es noch geschafft und fand sie ziemlich gut. Auch zwei Taniguchis waren dabei. Besonders Vertraute Fremde hat mir sehr gefallen. Ansonsten habe ich in ein paar Bände und Reihen reingeschnupptert, die mich aber nicht so übermäßig abgeholt haben. The Promised Neverland ist sehr spannend, aber auch sehr formelhaft. Dass sich seit 2018 auch mal zu Comics aus anderen Teilen der Welt als Japan greife, liegt wohl am positiven Einfluss Kathrins und der 3 Frauen n Comics. 😉 Besonders gut hat mir in diesem Jahr Gideon Falls gefallen. Von der düsteren Atmosphäre genau mein Ding. Band 3 liegt schon hier. The Wicked + The Divine ist storytechnisch sehr modern, clever und spannend. Aber von den Zeichnungen her zählt es eher zu dem undynamischen, plakativ wirkenden digital kolorierten Comicstil, den ich weniger mag. Sehr berührt hat mich Ein Ozean der Liebe, sehr anspruchsvoll war Gott höchstselbst und sehr atmosphärisch Snow, Glass, Apples, das die Geschichte von Schneewittchen aus der Perspektive der Stiefmutter erzählt. Die ist hier nicht böse, aber dafür Schneewittchen. Außerdem ist es eine waschechte gothic horror tale mit entsprechenden Bildern. Sehr cool.

Das „gehörte“ Jahr und Sachbücher

Ach … Sachbücher. Es tut mir schon etwas weh, aber irgendwie funktionieren Sachbücher bei mir nicht so richtig. Ich habe wieder zwei angefangene und nicht beendete aus 2019 mit ins neue Jahr genommen. Nach Feierabend möchte ich einfach lieber in fiktiven Welten wandern. Habe einen eher kopflastigen Beruf – vielleicht liegt’s daran. Früher habe ich nämlich deutlich mehr Sachbücher gelesen und sammle die auch eifrig. Ich bin also keineswegs gegen Sachbücher. Trotzdem brachte ich es wieder nur auf beendete Reiseführer, ein Fachbuch (Softwareentwicklung) und ein Artbook zu Yoshiyuki Sadamotos Arbeit an Neon Genesis Evangelion (Der Mond). Nächstes Jahr möchte ich das mal ändern und nehme mir gezielt vor Sachbücher zu lesen und werde die daher in meine Reading Challenge fix aufnehmen. So. Vielleicht klappt’s dann.

Bei Hörbüchern waren einige Reihen dabei – die zu hören kann ich eher ab als sie zu lesen. So habe ich die Harry-Potter-Hörbücher gesprochen von Rufus Beck weitergehört. Außerdem auch Neues aus der Baker Street, was wirklich Stimmung macht, aber schon arg an BBCs Sherlock angelehnt ist und das stört mich etwas. Aber mein großer Favorit war ganz klar Homo faber aus dem Hörverlag. Sehr stimmungsvoll! Das wohl anspruchsvollste „Projekt“ war hingegen Ulysses. Ich dachte mir, wenn der Hörverlag Homo faber so toll vertont und auch Ulysses gemacht hat, dann ist das die beste Chance überhaupt jemals Ulysses kennen zu lernen. Es war äh … intensiv. Aber es ging nur mit parallel nachlesen, was ich da gehört habe. ^^‘

Challenges

Goodreads Reading Challenge

Check! Unglaublich aber wahr. Ich hatte das selber nicht erwartet. Noch vor ein paar Jahren wäre es mir wie Utopie vorgekommen, dass ich mal die zum Ziel gesetzten 60 Bücher lese, geschweigedenn die übertreffe. Mit meinen 77 bin ich nun selber recht platt. Aber ich sage auch ganz offen 77 Bücher mit so vielen Mangas und Comics ist etwas anderes als 77 Bücher reine Belletristik oder Sachbücher. Trotzdem sind es gelesene Bücher, geistige Reisen und investierte Zeit. Und gerade so ein Band 20th Century Boys Perfect Edition oder der Sammelband „WickDiv“ ist ein ganz schöner Türstopper. Nun stehe ich da vor der großen Zahl und frage mich: was mache ich damit? Erstens: einige davon verkaufen oder in Bücherschränke stellen. Denn ansonsten wird der Platz knapp und da darunter kein einziges Rezensionsexemplar ist, könnt ihr euch ja vorstellen, dass ich über den Geldwert des Stapels auf dem Foto da oben lieber nicht nachdenke. Und? Soll ich nun wie die letzten Jahre erhöhen? Halte ich die Regeln und runde auf? Dann wäre ich bei 80. Das erscheint mir relativ machbar. Ich könnte auch versuchen die 100 zu … hm. Aber warum? Das erste Mal frage ich mich aber auch, was die Reading Challenge mir eigentlich bringt. Außer, dass es schön ist, wenn man sieht, dass man „on track“ ist. Will ich wirklich noch mehr lesen? Eigentlich bin ich ganz zufrieden. Dann bleibe ich einfach bei meiner Regel mit dem Aufrunden. 80 Bücher ist nur drei mehr als dieses Jahr.

Vorsätze gehalten? 19 Bücher für 2019

Unglaublich aber wahr! Vor 2019 blieb ich ja bei der Einerstelle, d.h. 7 für 2017, 8 für 2018 usw. Aber in Zeiten des Lese-Hungers beschloss ich daraus 19 für 2019 zu machen. Ich war mir sehr unsicher ob das klappt, aber es hat geklappt! Klar, bei 77 Büchern scheint das nun rückblickend nicht die Hürde zu sein. Aber es war trotzdem knapp, weil ich mich selber sehr gut habe ablenken lassen. Gemeinsames Lesen, Buchclub-Bücher, Russischer Herbst … die Verlockungen waren zahlreich. XD Das letzte Buch aus der Liste habe ich am 31.12. zu Ende gelesen. Glücklicherweise aber ohne Stress. Trotzdem will ich das nächstes Jahr gerne etwas anders takten und auch meine Auswahl anders aufbauen. Es wäre zum Beispiel durchaus clever Bücher da einzubauen, von denen ich definitiv weiß, dass ich sie 2020 lesen werde. ^^‘

Höhepunkte eines Lesejahres

Was wohl!? Natürlich das gemeinsame Lesen von Verbrechen und Strafe, Exhalation, Anna Karenina und Of Mice and Men! Alle Mitstreiter dürfen sich angesprochen fühlen. 😀 Es waren allesamt sehr coole Leserunden. Egal, ob wir sehr synchron Fortschritte hatten oder eher weiter auseinander lagen. Egal, ob es ein dicker Wälzer wie Anna Karenina war oder ein kurzes Vergnügen wie Of Mice and Men. Ich fand alle Runden toll. Und gerade bei Verbrechen und Strafe habe ich sehr stark gemerkt, dass ich ohne Unterstützung wohl mehr als einen Hänger gehabt hätte. Auch die Begegnungen ohne Buch fand ich super. Dieses Jahr habe ich das erste Mal Jana (Wissenstagebuch), Sandra (Booknapping), Ariane (Nerd mit Nadel) und Christin (Life4Books) live gesehen – und natürlich zum wiederholten Male Kathrin! 😀 Nicht zu vergessen war ich zum ersten Mal mit der lieben Jasmin auf der Leipziger Buchmesse 😉 Soviele Menschen durch ein oder zwei gemeinsame Interessen zu treffen ist schon sehr cool und da merke ich wieder, warum ich das hier alles so gern mache. 🙂

Ein anderer Höhepunkt war aber wohl der Abschluss des Fokusthemas Russischer Herbst. Ursprünglich im Herbst 2018 mit der Absicht gestartet die im Winter zu beenden, hat sie sich selber verlängert. Bis in den Sommer. Es kamen aber auch von überall her irgendwelche Verlockungen, die einfach zu gut passten. XD In meinem Umfeld wurde das ein Running Gag. Das war sehr cool, sehr lang, sehr intensiv … und ist der Grund, warum ich mir erstmal kein Fokuthema mehr vornehme. ^^‘ Ein Highlight anderer Art ist, dass in Deutschland durch Carlsen Monster wieder aufgelegt wurde. Das ist einer meiner Lieblingsmanga von Naoki Urasawa, der in Deutschland einst abgebrochen wurde und den ich 2018 in der Perfect Edition von VIZ auf englisch erstanden und endlich zu Ende gelesen habe. Eben jene Ausgabe kann man jetzt also auch auf Deutsch bekommen und ich kann sie euch wärmstens ans Herz legen. Überhaupt, dass der deutsche Markt Urasawa wiederentdeckt hat ist großartig. Wieso „wieder“? Weil auch 20th Century Boys vor vielen Jahren schon mal da war und über das Einstellen der Reihe war ich damals sehr traurig. Ein blöder Negativtrend ist für mich aber die Verwendung des Begriffs Graphic Novel (u.a. auch für Manga), weil es offenbar schicker klingt. V.A dann, wenn man den Begriff Comic oder Manga nicht nehmen will. Dazu hat übrigens Kathrin mal sehr gründlich Aufklärungsarbeit betrieben, wer dazu also mehr wissen will, möge dort reinklicken.

Und was kommt 2020?

Neben dem oben bereits gesagten (mehr Sachbücher, 80 für die Goodreads Reading Challenge, 20 für 2020) freue ich mich wieder auf gemeinsames Lesen. Fest eingeplant ist das gemeinsame Lesen von Daphne du Mauriers Rebecca mit der lieben Kathrin 🙂 Vielleicht habt ihr Lust euch uns anzuschließen? Außerdem bin ich gespannt was der Buchclub 2020 für Bücher zu Tage fördert. Normalerweise würde ich an der Stelle sagen „Ich nehme mir für die große Auslese vor den Manga xyz 2020 zu Ende zu lesen, jawoll“. Aber das ist sehr zaghaft. Denn eigentlich wäre mal Ohbas/Obatas Bakuman dran. Ich habe aber just nachgelesen, dass der in 20 Bänden abgeschlossen ist und ich hab nur bis einschließlich den sechsten gelesen. Hmmmm. das ist doch recht viel. Ich lasse das mal offen, ob ich das wirklich durchziehe. Ich schiele auch auf die Paper Girls, die auch gerade beendet wurden. Also entweder das eine oder das andere. Bleiben Sie gespannt. Ansonsten sehen wir uns vielleicht bei der Leipziger Buchmesse, die ich fest eingeplant habe. Eigentlich wollte ich auch sehr gern mal die Frankfurter Buchmesse besuchen, auf der ich noch nie war. Aber das wird wohl an nicht genug Urlaubstagen bzw bereits zuvielen Plänen scheitern. Ansonsten hoffe ich auf gute Gespräche mit euch, viele Literarische Fundstücke und ein spannendes Lesejahr – bei euch wie auch bei mir, denn ich bin ebenso gespannt, was die Blogosphäre alles 2020 zu tage fördert. 😉 In dem Sinne: read on!

Das war’s von mir, versprochen. 😉 Wie war euer Lesejahr? Was hat euch von den Socken gehauen? Was war euer Buch des Jahres? Was hat euch eher enttäuscht? Was war eure weiteste literarische Reise? Und seid ihr eigentlich Teil eines Buchclubs oder nehmt an Challenges teil?

7 Antworten

  1. Avatar von donpozuelo
    donpozuelo

    Ich habe von meiner 19 Bücher für 2019 nur 6 oder so gelesen. Insgesamt hatte ich dann aber trotzdem über 20 Romane auf der Liste

    Dieses Jahr will ich meine 20 Bücher für 2020 aber wirklich mal alle schaffen

  2. Yeah, das freut mich riesig, dass wir dich zu Comics motivieren / inspirieren können, obwohl dich Comics in der Vergangenheit ja nie so überzeugen konnten wie Mangas. „Ein Ozean der Liebe“ ist wirklich eine süße Geschichte. Aber Wilfred Lupano macht generell gute Comics. Mein Erstling von ihm war „Der Affe von Hartlepool“, das immer noch ein Comic ist, den ich ausnahmslos allen empfehlen kann. Fantastisch sozialkritisch – dürfte auch dir gefallen. 🙂

    Auf Rebecca bin ich auch schon sehr gespannt – auf das Buch wie das Musical.

    Interessant, dass dich die beiden alten Murakamis nicht überzeugen konnten. Da bin ich sehr gespannt auf deine ausführliche Meinung. Ich hab bisher ja immer nur Kurzgeschichten von Murakami gelesen / gehört und die Verfilmung von „Naokos Lächeln“ gesehen, bin also mit seinen längeren Büchern weniger vertraut. „Pinball“ hatte ich vor Jahren als Hörbuch. Aber trotz des großartigen David Nathan konnte mich die Story nicht wirklich fesseln. Ich dachte lange, dass dies vielleicht auch daran liegt, dass ich weniger Murakami-erfahren bin und das Buch vielleicht eher was für die Fans ist. Aber anscheinend sind auch die Murakami-Fans nicht so begeistert davon. 😉

    1. Ach so, an dieser Stelle noch einmal ein von Herzen kommendes Dankeschön für die Verlinkung zum Graphic Novel-Artikel! 🙂 Das macht mich wirklich sehr glücklich, weil mir der Beitrag so viel bedeutet hat (und ich mit den Gedanken ja nicht allein bin – Christin leistet da ja auch kontinuierlich immer Aufklärungsarbeit 🙂 ).

  3. Ich hatte dieses Jahr einfach keine Lust darauf einen Rückblick zu schreiben und habe einfach faul gelesen. Deinen Rückblick habe ich aber sehr gerne gelesen und mich sehr darüber gefreut, wie viele meiner Lieblinge in deiner Top 10 aufgetaucht sind.
    Wünsche Dir ein wunderbares Lesejahr 2020 🙂
    Herzliche Grüße, Sabine

  4. Beeindruckend wie viele Bücher du mit so großer Freude im vergangenen Jahr gelesen hast. Leider ist meine Ausbeute nur ein Bruchteil so groß. Aber im kommenden Jahr möchte ich auch wieder mehr Lesen… und mir bewusst dafür die Zeit nehmen. Lesen ist einfach ein großes Stück Lebensfreude!

  5. Über das Geld, das ich für Bücher, die ich genau einmal gelesen und danach weggegeben habe, möchte ich auch nicht nachdenken. Meistens tröste ich mich damit, dass ich für einen Kinobesuch auch Geld ausgegeben habe und nur einmal etwas davon hatte.

    Aber in beiden Fällen hatte ich noch mehr davon als Leute, die ihr Geld für Zigaretten ausgeben, denn der „Genuß“ löst sich sprichwörtlich in Rauch auf, und bei weggegebenen Büchern haben zumindest noch andere etwas davon.

    LG
    Ulrike

  6. […] Irgendwann habe ich ja mal gesagt, dass ich weiter angefangene Reihen auslesen möchte und dass meine Wahl wohl entweder auf Tsubasa (von CLAMP) oder Bakuman fällt. Neulich stand ich da so vor meinem Regal und habe mich daran erinnert und hatte auch richtig derb Lust Bakuman weiterzulesen. Der Manga handelt von den Bestrebungen zweier Schüler Mangazeichner und -autoren zu werden und in Rekordzeit einen so großen Hit zu landen, dass der sogar als Anime umgesetzt wird. Die Reihe hat sich unter Mangafans und v.A. -zeichnern großer Beliebtheit erfreut, weil er einen tiefen Einblick darin gibt wie die Manga-Industrie in Japan funktioniert. […]

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